Der Band liefert Elemente einer Theorie der Varianz. Varianz heißt hier nicht mehr - wie im klassisch strukturalistischen, dialektologischen oder soziolinguistischen Kontext - Wahl funktional äquivalenter sprachlicher Alternativen abhängig von festen Kookkurenzregeln, stabilen sozialräumlichen Milieus oder den Normen definierter Situationen. Varianz wird erklärt als flexibler Umgang mit sprachlichen Elementen unterschiedlicher Provenienz mit je spezifischen Funktionen in konkreten Interaktionen. Die Verwendungen sind nicht kodifiziert, aber auch nicht beliebig und individuell, sondern nachvollziehbar als an vorhandene Differenzierungen anschließende Ausdifferenzierungen. Die Beiträge des Bandes zeigen verallgemeinerbare Strukturen von Zeichenbildungsprozessen in sich differenzierenden Gesellschaften.
Dieser Eintrag ist Teil der Universitätsbibliographie.