Stereotype von (angehenden) Lehrkräften : Symposium
Yendell, Oscar
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Beißert, Hanna
Document Type:
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Conference presentation
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Year of publication:
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2023
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Conference title:
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GEBF-Tagung 2023, 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung "Bildung zwischen Unsicherheit und Evidenz"
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Location of the conference venue:
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Essen, Germany
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Date of the conference:
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28.02.-02.03.2023
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Related URLs:
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Publication language:
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German
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Institution:
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School of Social Sciences > Unterrichtsqualität in heterogenen Kontexten (Juniorprofessur) (Karst 2016-2022)
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Subject:
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150 Psychology 300 Social sciences, sociology, anthropology 370 Education
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Abstract:
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Stereotype – verstanden als generalisierte Überzeugungen über Angehörige verschiedener sozialer Gruppen (Eagly & Chaiken, 1993) – zeigen sich bei angehenden und praktizierenden Lehrer*innen (Martiny & Froehlich, 2020). Diese lassen sich sowohl auf der individuellen Ebene als auch auf der kulturellen Ebene erfassen, die umschreibt, welche Stereotype innerhalb einer Gesellschaft geteilt werden (Cuddy et al., 2007; Eagly & Mladinic, 1989). Stereotype umfassen unterschiedliche Inhaltsbereiche und Valenzausprägungen (Bonefeld & Karst, 2020; Fiske et al., 2002) und können zu einer kategorienbasierten und vereinfachten Informationsverarbeitung beitragen, die auf der sozialen Zugehörigkeit der jeweilig stereotypisierten Person basiert (Fiske et al., 2018).
Im Schulkontext wurde bereits die Existenz verschiedener Stereotype nachgewiesen, wie beispielsweise bezüglich des sozioökonomischen Status (Dunkake & Schuchart, 2015; Glock & Kleen, 2020), des Migrationshintergrundes (Froehlich et al., 2016), des Geschlechtes (Muntoni & Retelsdorf, 2020) oder sonderpädagogischer Förderbedarfe (Bennett et al., 2018; Pit-ten Cate & Krischler, 2020). Stereotype können mit Kausalattributionen zusammenhängen und werden vor dem Hintergrund von negativ verzerrten Leistungserwartungen und Bewertungen diskutiert (Glock et al., 2022; Tobisch & Dresel, 2017). Dementsprechend stellen sie Unsicherheitsfaktoren dar, da sie individuelle Charakteristika von Schüler*innen in den Hintergrund geraten lassen. Somit lässt sich die Untersuchung von Stereotypen sehr gut im Rahmen des Tagungsthema Tagungsthemas „Bildung zwischen Evidenz und Unsicherheit“ verorten.
Vor diesem Hintergrund befassen sich die Beiträge dieses interdisziplinären und multimethodischen Symposiums mit Stereotypen sowie mit Erwartungshaltungen und diagnostischen Prozessen, die durch Stereotype beeinflusst werden können. Die Beiträge richten unter Anwendung qualitativer und quantitativer Methoden den Blick auf unterschiedliche soziale Kategorien. Yendell et al. erheben in ihrer Mixed-Methods-Studie kulturelle Stereotype sowie individuelle Differenzkonstruktionen Lehramtsstudierender in Bezug auf unterschiedliche Armutsformen. Dabei fokussieren Sie auf die individuelle Perzeption überwiegend negativer kultureller Stereotype. Beißert et al. befassen sich in ihrer quantitativen Fragenbogenstudie mit herkunfts- und geschlechtsbezogenen Leistungserwartungen von Grundschullehrkräften im MINT-Bereich und finden, dass das Geschlecht, nicht aber die Herkunft eine relevante Kategorie für die Leistungseinschätzung darstellten. Kleen & Glock vereinbaren in ihrer Studie die Kategorien Geschlecht und Herkunft und finden, dass das Feedback von angehenden Lehrkräften für türkischstämmige Schülerinnen positiver ausfällt als für deutsche, während gleichzeitig türkischstämmige weniger mit Kompetenz assoziiert werden als deutsche. Schell et al. erfassen in Ihrer multimethodischen Studie Stereotype von angehenden Lehrer*innen gegenüber Schüler*innen mit Autismus-Spektrum-Störung, Down-Syndrom sowie Lernstörungen. Aus Interviews konnten insgesamt 35 relevante Stereotyp-Kategorien abgeleitet werden, die in einer anschließenden Umfrage quantifiziert und verifiziert wurden.
Die Beiträge werden von Anke Heyder eingeordnet und vor dem Hintergrund von Lehrer*innenbildung in allen Ausbildungsphasen diskutiert.
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