Das römische Gräberfeld von Rheingönheim
Kolb, Matthias
URL:
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https://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/1277
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URN:
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urn:nbn:de:bsz:180-madoc-12775
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Dokumenttyp:
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Dissertation
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Erscheinungsjahr:
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2006
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Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe:
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None
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Verlag:
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Universität Mannheim
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Gutachter:
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Stupperich, Reinhard
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Datum der mündl. Prüfung:
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8 März 2006
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Sprache der Veröffentlichung:
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Deutsch
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Einrichtung:
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Philosophische Fakultät > Alte Geschichte (N. N. )
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Fachgebiet:
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930 Alte Geschichte, Archäologie
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Normierte Schlagwörter (SWD):
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Gräberfeld , Rheingönheim , Ludwigshafen-Rheingönheim
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Freie Schlagwörter (Deutsch):
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römisches Gräberfeld
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Freie Schlagwörter (Englisch):
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roman cemetery
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Abstract:
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Mit den vorhandenen Funden, die nach Materialgruppen gegliedert, bestimmt und chronologisch eingeordnet wurden, war es möglich, ein Bild des Siedlungsplatzes Rheingönheim in der römischen Epoche zu zeichnen und so die Nekropole zeitlich einzuordnen. Die Hauptbelegungszeit des Gräberfeldes liegt während der Kastellzeit, also 43 bis 74 n.Chr. Sie läuft nach der Kastellzeit weiter; die Belegungsdichte ist im 2. Jahrhundert ebenfalls noch hoch. Im 3., 4. und 5. Jh. n.Chr. gibt es noch vereinzelte Bestattungen, die mit der strategischen Lage des Platzes, also mit der nachgewiesenen Beneficiarierstation und der Befestigung in Altrip, zu tun haben könnten. Durch die Terra Sigillata Funde konnte der angenommene Gründungszeitraum um 43 n.Chr. belegt werden. Bei dieser Keramik sind die frühesten Formen (Drag. 29, 30) ab der claudischen Zeit zu datieren. Die Terra Sigillata stammt in erster Linie aus südgallischen Töpfereien, aber auch mittelgallische und ostgallische Ware ist vertreten. Spätere Stücke wurden bis ins 3. Jahrhundert in Rheinzabern produziert, die spätesten Terra Sigillata Stücke aus dem 4. Jahrhundert stammen unter anderem auch aus der späten Rheinzaberner Produktion und aus Nordfrankreich (Argonnenware). In der Münzreihe von Rheingönheim sind Münzen von der republikanischen Zeit (2. Jh. v.Chr.) bis in die 2. Hälfte des 4. Jh. n. Chr. vertreten. Die Gebrauchskeramik, allem voran die Graubelgische Ware, ist im Gräberfeld sehr stark vertreten. Sie wurde während der gesamten Hauptbelegungszeit des Gräberfeldes, also in der Kastellzeit bis zum Ende des 2. Jh. n.Chr., mit ins Grab gegeben. Auffällig sind viele Imitationen, sowohl von laténezeitlicher Keramik, als auch von Terra Sigillata Gefäßen. Die graubelgische Ware mit Rollrädchenverzierung paßt einerseits zur Gründungstheorie ab 43 n.Chr., andererseits gibt es diese auch schon innerhalb von früheren Fundzusammenhängen. Weiterhin wird das Fortbestehen der Besiedlung des Areals bis ins 4. Jh. n.Chr. durch Gebrauchskeramik belegt, welche mit der aus Niederbiber vergleichbar ist, auch Mayener Ware ist anzutreffen. Die übrigen Fundgattungen, die Bronze- und Eisenobjekte, Fibeln, Gläser, Tonlampen und figürlichen Balsamarien und Terrakotten bestätigen den zeitlichen Ansatz der Besiedlung des Platzes. Durch die Auswertung der Funde des Gräberfeldes konnte also eine Gründung des Kastells vor 43 n. Chr. nicht nachgewiesen werden. Nachgewiesen werden konnte, dass der Bestattungsplatz nach der Auflassung des Kastells noch weiterhin, kontinuierlich benutzt wurde. Für eine Herkunftsbestimmung der Kastellbesatztung, konnten keine weiteren Hinweise gefunden werden.
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Übersetzter Titel:
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The Roman burial plots of Rhinegönheim
(Englisch)
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Übersetzung des Abstracts:
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Based on available finds which were subdivided into material groups, categorized and chronologically classified it was possible to picture the place of settlement in Rhinegönheim as it must have looked like during the Roman epoch. For that reason this necropolis could be classified chronologically as well. The main period of time in which the burial field was occupied was between 43 and 74 A.C. when used by military occupants and it continued after that time. The density of occupation was likewise highly frequented within the 2nd century. Even during the 3rd, 4th and 5th century there were occasional funerals which could be related with the Beneficarier station and the fortification which was provable at Altrip. By the finds of Terra Sigillata the assumed period of foundation around 43 A.C. turned out to be provable, too. The earliest shapes (Drag. 29,30) of this ware can be dated back to the beginning of the Claudian Age. The finds of Terra Sigillata has its origin in south gaulish potteries. But there are central gaulish and eastern gaulish pieces as well. Later finds were produced in Rhinezabern until the 3rd century began, the latest finds of Terra Sigillata from the 4th century were originally produced in the late places of production in Rhinezabern and in the north of France (ware of Aragon). In the variety of coins found at Rhinegönheim are coins dated back from the republican period (2nd century B.C.) until the second half of the 4th century A.C.. The utility ware – above all the gallo-belgic ware- is highly represented in these burial plots. It was added as burial objects for the whole maintime of occupation of the burial field that means during the time when the fort was used until the 2nd century A.C.. Noticable are lots of imitations of ware from the period of Laténe and receptable forms made of Terra Sigillata. The gallo-belgic ware with roller-stamping confirms the theory of foundation from 43 A.C. on, on the other hand there have already been things like that within earlier finds. Furtheron the continuing of settlement in this area lasting until the 4th century A.C. was provable because of the utility ware which is pretty much comparable with the one found at Niederbiber. And there was found ware from Mayen as well. The remaining generic finds the bronze and iron objects, the fibulas, glasses and ceramic lamps and figurative balsamarias and terra cotta figurines confirm the speculation about the time of settlement in this place. By evaluating the finds of the burial field the foundation of the fort before 43 A.C. could not be proved. Provable was that the funeral place was still used continuously after the opening of the fort. There couldn't be found any hints for the classification of the origin of the occupying troops.
(Englisch)
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Zusätzliche Informationen:
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