Das baden-württembergische Technologietransfersystem nimmt für sich in Anspruch, technologische Entwicklungen anzuregen, in innovative Investitionen umzusetzen und damit den ökonomischen Strukturwandel des Landes zu unterstützen. Mit ihm wurde eine politische Konzeption umgesetzt, die ein breites und meist positives Echo gefunden hat. Ihre Kernidee ist, daß die gezielte Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft der Schlüssel zum Erfolg ist und es angesichts der dichten Interaktionsstrukturen im regionalen Raum nur geringer staatlicher Anstöße bedarf, um ein vorhandenes Innovationspotential zu erschließen. <BR>In der Studie, deren Ergebnisse hier zusammenfassend vorgestellt werden, ging es um die Überprüfung der Gültigkeit dieser These und um die systematische Erfassung der konkreten Bedingungen und Erfolge der regionalen Technologiekooperation. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand das Transfersystem der Steinbeis-Stiftung, von der die 10 umsatzstärksten Transferzentren (mit einem Umsatzanteil von knapp 40 %) und in einer vertieften Analyse alle Transferzentren von zwei ausgewählten Regionen (Rhein-Neckar und Ost-Württemberg) untersucht wurden. Aus Vergleichsgründen wurden jene Fraunhofer- und Max-Planck-Institute einbezogen, die sich fachlich mit Technikforschung befassen und Transferaufgaben wahrnehmen.<BR>Das kritische Fazit ist, daß nur bei oberflächlicher Betrachtung von einer Erfolgsgeschichte gesprochen werden kann und daß grundlegende Annahmen über die Bedeutung regionaler Vernetzung und die Eignung der geschaffenen Institutionen revidiert werden müssen. Der regionale Bezug ist weitgehend unerheblich und es reicht offenkundig nicht aus, bestehende wissenschaftliche Einrichtungen mit einem zusätzlichen Arbeitsmodul auszustatten, um einen Technologietransfer in Gang zu setzen.
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