Dieses Buch unternimmt die erste systematische Analyse des Koalitionsausschusses, einer informellen Institution, die seit Langem ein zentraler Schauplatz von Koalitionspolitik ist – auch über die prominenten Beispiele Österreich und Deutschland hinaus. In Anlehnung an die Delegationstheorie interpretiert der Autor den Koalitionsausschuss als Versuch starker Fraktionen und außerparlamentarischer Parteien, ihre Vertreter in der Regierung zu kontrollieren. Empirisch nimmt das Buch eine westeuropäisch vergleichende Perspektive ein, die durch eine Detailanalyse der Entscheidungen des deutschen Koalitionsausschusses auf Grundlage von Sitzungsprotokollen des Kressbronner Kreises und des Koalitionsausschusses unter Helmut Schmidt ergänzt wird. Die quantitative und qualitative Auswertung der dort behandelten Themen zeigt Mechanismen des Konfliktmanagements und kann systematische Effekte dieser Arena auf die deutsche Gesetzgebung nachweisen. In international vergleichender Sicht werden zudem Effekte des Koalitionsausschusses auf die „Lebenserwartung“ von Koalitionen aufgezeigt.
Dieser Eintrag ist Teil der Universitätsbibliographie.