Uneindeutige Bilder eines prekären Phänomens. Sport und Sportlichkeit zu Zeiten der Weimarer Republik in den "Sportmärchen" Ödön von Horváths
Franz, Joachim
Dokumenttyp:
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Buchkapitel
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Erscheinungsjahr:
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2012
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Buchtitel:
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Sprachbilder und kulturelle Kontexte : eine deutsch-russische Fachtagung [Mannheim, 18.-21.06.2008]
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Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe:
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Mannheimer Studien zur Literatur- und Kulturwissenschaft
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Band/Volume:
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50
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Seitenbereich:
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381-396
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Herausgeber:
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Hansen-Kokorus, Renate
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Ort der Veröffentlichung:
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St. Ingbert
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Verlag:
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Röhrig
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ISBN:
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978-3-86110-509-1
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Sprache der Veröffentlichung:
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Deutsch
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Einrichtung:
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Philosophische Fakultät > Neuere deutsche Literaturwissenschaft I (Fetscher 2010-)
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Fachgebiet:
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830 Deutsche Literatur
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Normierte Schlagwörter (SWD):
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Horváth, Ödön von; Weimarer Republik; Sport <Motiv>
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Abstract:
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Der Beitrag beleuchtet die Bilderwelt der Sportmärchen und die Verbindungen dieser prekären Märchenwelt zur ebenso verletzlichen der Weimarer Gesellschaft Mitte der 20er Jahre.
Die 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts erleben in Deutschland einen enormen Bedeutungszuwachs des Sports als Massenattraktion ebenso wie als Hochleistungsphänomen. Diese Entwicklung lässt auch die Literatur nicht unbeeindruckt, wie etwa Brechts viel zitierte Forderung an das Theater nach „mehr gutem Sport“ belegt.
Im Jahr 1924, also in der „goldenen“ Phase der Weimarer Republik, schreibt auch Ödön von Horváth seine SPORTMÄRCHEN. Sie zeichnen knappe, ins Unwirklich-Märchenhafte gewendete Szenen aus der Welt des Massen- und Hochleistungssports. Durch das Prisma der Märchenwelt scheinen dabei immer wieder Elemente aus der sozialen Realität der Zeit auf. Die Themenkomplexe Wettkampf und Wettbewerb, Fairness und Unsportlichkeit, individuelle Fertigkeit und Ausrüstung erhalten eine Bedeutung über die Welt des Sports hinaus. Nicht jeder kann nämlich den „Platz: Tribüne (!) Erste Reihe (!!) Mitte (!!!)“ (LEGENDE VOM FUßBALLPLATZ) einnehmen. Und beim waghalsigen Sprung bricht sich auch der geschickteste Sportler den Knöchel, wenn er zu arm ist, sich eine ordentliche Bindung zu leisten („NUR AUF DIE BINDUNG KOMMT ES AN!“). Die Protagonisten und ihr Tun werden zu Bildern einer prekären Gesellschaft, deren soziale Verwerfungen auch in der Sportmärchenwelt erkennbar bleiben. Auf der anderen Seite kündet die durchaus liebevolle Zeichnung des fairen Wettkampfverhaltens im Gegensatz etwa zu imperialen Weltmachtträumen (VOM ARTIGEN RINGKÄMPFER) von einer gewissen Zuversicht, dass eine Wendung zum Besseren, vielleicht auch vom Sport her, möglich ist.
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| Dieser Eintrag ist Teil der Universitätsbibliographie. |
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