Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Migranten höhere Bildungsziele und -wünsche für ihre Kinder haben als Eltern ohne Migrationshintergrund. In diesem Beitrag wird untersucht, ob dieser Unterschied auch bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt zu finden ist, wenn die Kinder drei Jahre alt sind, und ob sich die Bildungsaspirationen von türkischen Migranten in Deutschland im Generationenverlauf denen der deutschen Eltern annähern. Als Datengrundlage dient das DFG-Projekt „Erwerb von sprachlichen und kulturellen Kompetenzen von Migrantenkindern in der Vorschulzeit“ (ESKOM-V). Empirisch zeigt sich, dass bei den türkischstämmigen Eltern ein größerer Anteil ein Abitur als späteren Schulabschluss für ihr aktuell 3-jähriges Kind angibt als dies bei den deutschen Eltern der Fall ist. Wenn in multivariaten Analysen die soziale Klasse und Bildung der Eltern sowie die kognitive Fähigkeit des Kindes berücksichtigt werden, so vergrößert sich dieser Abstand noch weiter. Eine Annährung der Bildungsaspirationen im Generationenvergleich kann nicht festgestellt werden. Die höchsten Bildungsaspirationen weisen Familien auf, in denen beide Elternteile Migranten der zweiten Generation sind.
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