Geringe und schiefverteilte politische Beteiligung können eine Verletzung des Gleichheitsprinzips und eine Verzerrung der Entscheidungsfindung darstellen und sind als solche wenig förderlich für die Qualität der Demokratie. Die Möglichkeiten politischer Beteiligung werden auch von Teilen der Mannheimer Bevölkerung zwar durchaus positiv beurteilt, aber nicht genutzt. Die meist genutzte Form – die Unterschriftenaktion – ist von etwa einem Drittel der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt worden. Betrachten wir alle Partizipationsformen, dann hat sich insgesamt etwa die Hälfte der Bevölkerung politisch beteiligt. Zunächst erscheint die Antwort auf die Frage, weshalb Bürgerinnen und Bürger sich nicht an der Mannheimer Politik beteiligen, einfach und eindeutig: Es fehlt ihnen an Interesse am politischen Geschehen in der Stadt. Wenn wir die Aufmerksamkeit jedoch auf die Determinanten von politischem Interesse richten, wird klar, dass soziodemographische Faktoren und soziale Kontakte für die Erklärung von politischer Untätigkeit indirekt eine wichtige Rolle spielen. Die Konsequenzen ungleicher Beteiligung sind in Mannheim allerdings beschränkt.
Dieser Eintrag ist Teil der Universitätsbibliographie.