Lay Linguistics , Language Attitudes , Theory of Planned Behavior , Sociology of Knowledge , Ruhr German
Abstract:
Die vorliegende Studie zeigt, wie Sprachwissen Sprechern dazu dient, ihre sprachliche Umwelt zu plausibilisieren. Behandelt wird Wissen über die Beschaffenheit von Sprache ebenso wie Einstellungen und das Wissen über Gebrauchsweisen einzelner sprachlicher Varianten. Ziel der Studie ist es, die soziologische Dimension des Sprachwissens aufzudecken. Sie äußert sich z. B. in der stigmatisierenden Wirkung des Gebrauchs bestimmter sprachlicher Varianten. Dazu wird auf Konzepte der Lebensstilsoziologie zurückgegriffen, insbesondere auf den auf den Habitusbegriff Pierre Bourdieus und die Lebensstiltypologie von Gunnar Otte. Mit der Stadt Essen wurde ein urbaner Erhebungsraum gewählt, der eine starke sozialräumliche Segregation aufweist, die im Sprachwissen Spuren hinterlässt. In Essen findet sich ein eher bürgerlicher Süden, während der Norden als ehemaliger Standort der Kohle- und Stahlindustrie von postindustrieller Armut geprägt ist. Der qualitative Teil der Studie beruht auf Leitfaden-Interviews und exploriert die Funktionsweisen alltäglichen Sprachwissens. Im quantitativen Teil wird der Frage nach der gesellschaftlichen Distribution des Sprachwissens nachgegangen.
Das Dokument wird vom Publikationsserver der Universitätsbibliothek Mannheim bereitgestellt.