Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Frage, wie sich die zumeist nachteiligeren Beteiligungsmuster von Kindern aus Migrantenfamilien in der Sekundarschule erklären lassen. Hierzu werden belastbare Untersuchungen vorgestellt, die den Übergangsprozess zwischen der Primar- und den Sekundarschulen beleuchten. Dabei zeigt sich ein insgesamt konsistentes Bild über die einzelnen Studien hinweg: Kinder aus Migrantenfamilien haben zunächst deutlich geringere Chancen, einen Übergang auf eine anspruchsvollere Schulart zu vollziehen. Diese Nachteile sind allerdings vollständig auf die schlechteren schulischen Leistungen am Ende der Grundschulzeit und die nachteiligere soziale Positionierung dieser Kinder zurückzuführen. Mehr noch: Bei vergleichbaren Leistungen und einem ähnlichen familiären Umfeld zeigen sich in nahezu allen Untersuchungen Vorteile beim Übergangsverhalten für Kinder aus Migrantenfamilien. Dagegen scheinen Ungleichbehandlungen der Lehrkräfte am Ende der Grundschule aufgrund des ethnischen Hintergrunds der Kinder keine Rolle zu spielen.
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