Eine weitverbreitete Meinung in der Politikwissenschaft besagt, daß politisches Handeln durch Interessen bestimmt wird. Dies gilt vor allem für den Bereich der internationalen Politik, wo Staaten als der Prototyp des rationalen, nutzenmaximierenden Akteurs betrachtet werden. Ideen, sofern sie überhaupt Gegenstand der Analyse sind, werden in dieser Perspektive zu Oberflächenphänomenen der grundlegenden Logik von Macht und Interesse. Im Gegensatz dazu wird hier die These vertreten, daß Ideen zentrale Kategorien der Analyse von Politik im allgemeinen und von internationaler Politik im besonderen sein können und nicht lediglich als Rationalisierungen von Machtverhältnissen betrachtet werden müssen. Die Vernachlässigung von Ideen, so die erste These, liegt im Handlungsbegriff rationalistischer Ansätze begründet, denen ein konstruktivistischer Ansatz gegenübergestellt wird. Der zweite Abschnitt führt aus, wie sich Ideen mit Hilfe des Konzepts der Weltbilder systematisch analysieren lassen. Danach wird gezeigt, wie sich mit Hilfe dieses Konzepts Lernprozesse theoretisch und empirisch gehaltvoll konzeptualisieren lassen.
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