Dieser Beitrag untersucht die Bedeutungsdimension nationaler Identität in Deutschland zu drei Zeitpunkten. Unter Verwendung gruppenvergleichender konfirmatorischer Faktorenanalysen werden auf Grundlage der ISSP-Module zur nationalen Identität aus den Jahren 1995, 2004 und 2014, indivdueller patriotischer Nationalstolz, völkisch-kulturalistische Haltungen und Chauvinismus als distinkte Dimensionen der Identitäten der Deutschen identifiziert. 1995 korrelieren diese noch deutlich stärker als 2004 und 2014. Explorative latente Klassenanalysen zeigen sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede in den Ausprägungskombinationen, die die Deutschen zu den drei Zeitpunkten auf den drei Dimensionen aufweisen. Wir diskutieren die Implikationen dieser Befunde sowohl für die Konzeptualisierung und Messung nationaler Identitäten als auch für den Wandel des Verhältnisses der Bevölkerung zu Deutschland im Untersuchungszeitraum.
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