Klassische Ansätze der Machtteilung zwischen Parlament und Regierung stellen in der Regel stark auf das Modell der parlamentarischen Demokratie ab. Präsidentielle Systeme wie die USA oder hybride Systeme wie die Schweiz können durch dieses Raster fallen, da Ausstattung und Befugnisse des Parlaments und der Regierung je nach Architektur der Macht (abhängige vs. unabhängige Exekutive) ganz unterschiedliche Wirkungen auf die Balance zwischen den Gewalten entfalten können. Vor diesem Hintergrund wird eine neue, theoretisch motivierte und wenig datenhungrige Messung der Machtbalance zwischen Exekutive und Legislative unabhängig vom Regimetyp eingeführt. Ausgangspunkt ist eine Konzeption der Machtteilung zwischen Exekutive und Legislative, in der die wichtigsten Dimensionen in parlamentarischen, präsidentiellen und hybriden Systemen operationalisiert werden. Vor dem Hintergrund einer international-vergleichenden Analyse von 22 Demokratien wird demonstriert, wie der vorgeschlagene Index eine valide Messung hervorbringt und wie sich die Machtbalance zwischen Legislative und Exekutive auf die Regierungsqualität auswirkt. Ergänzend werden die Legislativen der Schweiz und der USA als Fallbeispiele genauer vorgestellt.
Dieser Eintrag ist Teil der Universitätsbibliographie.