Politische Gleichheit und gesellschaftliche Stratifikation: die athenische Demokratie aus der Perspektive der Systemtheorie


Mann, Christian



DOI: https://doi.org/10.1524/hzhz.2008.0001
URL: https://www.degruyter.com/view/j/hzhz.2008.286.iss...
Dokumenttyp: Zeitschriftenartikel
Erscheinungsjahr: 2008
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: Historische Zeitschrift : HZ
Band/Volume: 286
Heft/Issue: 1
Seitenbereich: 1-35
Ort der Veröffentlichung: Berlin
Verlag: De Gruyter
ISSN: 0018-2613 , 2196-680X
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Philosophische Fakultät > Alte Geschichte, Archäologie (Mann 2011-)
Fachgebiet: 930 Alte Geschichte, Archäologie
Abstract: Die Forschungen zum klassischen Athen konzentrierten sich in den letzten Jahren auf Phänomene jenseits der Politik. Dabei wurde ein Bild gewonnen, das in vielen Facetten von herkömmlichen Vorstellungen abweicht, insbesondere wurde die These einer Marginalisierung von Frauen und Metöken kritisiert. Das Problem, wie die neuen Ergebnisse mit den aus einer politischen Analyse gewonnenen Ergebnissen zu vereinbaren seien, wurde bislang jedoch noch nicht zufriedenstellend gelöst. Dieses Dilemma fordert die Suche nach Modellen heraus, mit deren Hilfe eine integrierte Beschreibung von Politik und Gesellschaft geleistet werden kann. Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme bietet den wichtigen Vorteil, daß die Demokratie nicht als Nachfolgerin der Adelsherrschaft, sondern als Ausdifferenzierung eines Teilsystems untersucht werden kann, eine Vorstellung, die vor allem durch die pseudoxenophontische „Athēnaiōn politeia” gestützt wird. Damit entfällt die Notwendigkeit, die Ergebnisse einer Gesellschafts- und einer Politikanalyse gegeneinander aufzurechnen. Ohne die soziale Ordnung umzuwälzen, entwickelte die Demokratie Regeln und Verfahren, welche die systeminternen Kommunikationen gegenüber der Umwelt abschotteten und die operative Geschlossenheit der Politik herstellten und wahrten. Die Sonderstellung der athenischen Demokratie unter den politischen Ordnungen der Vormoderne kann unter Rückgriff auf die Systemtheorie präziser erfaßt werden; die Frage, welches die Bedingungen für die Möglichkeit ihres Entstehens waren, stellt sich aus neuer Perspektive.




Dieser Datensatz wurde nicht während einer Tätigkeit an der Universität Mannheim veröffentlicht, dies ist eine Externe Publikation.




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