Kaiserkritik in Konstantinopel. Ein Spottepigramm auf Kaiser Anastasius bei Johannes Lydus und in der Anthologia Palatina


Begass, Christoph



DOI: https://doi.org/10.1515/mill-2017-0004
URL: https://www.degruyter.com/view/j/mjb.2017.14.issue...
Weitere URL: https://www.researchgate.net/publication/327071347...
Dokumenttyp: Zeitschriftenartikel
Erscheinungsjahr: 2017
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: Millenium : Jahrbuch zu Kultur und Geschichte des ersten Jahrtausends n. Chr.
Band/Volume: 14
Heft/Issue: 1
Seitenbereich: 103-150
Ort der Veröffentlichung: Berlin ; Boston, MA
Verlag: de Gruyter
ISSN: 1867-030X , 1867-0318
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Philosophische Fakultät > Alte Geschichte (Juniorprofessur) (Begass 2017-)
Fachgebiet: 930 Alte Geschichte, Archäologie
Abstract: In De magistratibus John Lydus refers to an epigram of eight lines insulting emperor Anastasius (491-518) as a money-collecting Charybdis. A similar version of this poem can be found in the Greek Anthology where it is divided into two epigrams of four lines each (AP XI 270 -71). In a first step, a critical edition of the epigram is established. On this basis it becomes clear that the earlier version referred to by Lydus comes close to the original poem. A detailed commentary reveals it as work of an able and witty poet who was familiar with both classical epic poetry and the formulas used in late antique laudatory epigrams. Looking at the historical background of the epigram, the paper highlights the history and varieties of Kaiserkritik in Late Antiquity and Byzantium, while another chapter takes a closer look at the far-reaching reforms undertaken by Anastasius which were heavily criticized by contemporaries. Taking into account the function of the epigram in Lydus’ work, it seems certain that John Lydus himself composed the poem to support his general criticism of the administrative reforms of both Anastasius and Justinian.
Übersetzung des Abstracts: In De magistratibus bezieht sich Johannes Lydus auf ein Epigramm aus acht Zeilen, das Kaiser Anastasius (491-518) als eine geldeintreibenden Charybdis beleidigt. Eine ähnliche Version dieses Gedichtes findet sich in der griechischen Anthologie, wo es in zwei Epigramme von je vier Zeilen unterteilt ist (AP XI 270 -71). In einem ersten Schritt wird eine kritische Edition des Epigramms erstellt. Auf dieser Grundlage wird deutlich, dass die frühere Version, auf die sich Lydus bezieht, dem ursprünglichen Gedicht nahe kommt. Ein ausführlicher Kommentar offenbart sie als Werk eines fähigen und geistreichen Dichters, der sowohl mit der klassischen epischen Dichtung als auch mit den Formeln spätantiker Lobpreis-Epigramme vertraut war. Mit Blick auf den historischen Hintergrund des Epigramms beleuchtet der Beitrag die Geschichte und die Spielarten der Kaiserkritik in der Spätantike und in Byzanz, während ein weiteres Kapitel die von Zeitgenossen heftig kritisierten, weitreichenden Reformen des Anastasius näher beleuchtet. Unter Berücksichtigung der Funktion des Epigramms im Werk des Lydus scheint es sicher, dass Johannes Lydus das Gedicht selbst verfasst hat, um seine allgemeine Kritik an den Verwaltungsreformen des Anastasius und Justinian zu untermauern. (Deutsch)




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