Das Wetter ist politisch - Starkregen, Hochwasser und Flut vor der Bundestagswahl 2021


Pink, Sebastian ; Schmidt, Johannes


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DOI: https://doi.org/10.1007/s41358-023-00342-w
URL: https://link.springer.com/article/10.1007/s41358-0...
URN: urn:nbn:de:bsz:180-madoc-639459
Dokumenttyp: Zeitschriftenartikel
Erscheinungsjahr: 2023
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: Zeitschrift für Politikwissenschaft : ZPol = Journal of Political Science
Band/Volume: 33
Heft/Issue: 1
Seitenbereich: 1-27
Ort der Veröffentlichung: Wiesbaden
Verlag: Springer VS
ISSN: 1430-6387 , 2366-2638
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Sozialwissenschaften > Allgemeine Soziologie (Kalter 2009-)
Bereits vorhandene Lizenz: Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0)
Fachgebiet: 320 Politik
Freie Schlagwörter (Deutsch): Bundestagswahl , Naturkatastrophe , Klimawandel , Difference-in-Differences Regression , Regionaldaten
Freie Schlagwörter (Englisch): federal election , natural disaster , climate change , difference-in-differences regression , regional data
Abstract: Zwei Monate vor der Bundestagswahl 2021 verursachte ein viertägiges Starkregenereignis im Westen, Osten und Südosten Deutschlands eine der größten Flutkatastrophen in der Geschichte der Bundesrepublik. Offen ist bislang, ob dieses Extremwetterereignis einen Einfluss auf die Ergebnisse der Bundestagswahl in den betroffenen Regionen hatte. Dies ist auch deshalb von Bedeutung, da sich die Situation der Bundestagswahl 2021 – keine amtierende zur Wiederwahl stehende Kanzlerkandidatin – grundlegend von den zuvor in der Forschung untersuchten Effekten von Naturkatastrophen auf die Wiederwahlen politischer Entscheidungstragender unterscheidet. Als Beitrag zur Beantwortung dieser Frage verbinden wir die Wahlergebnisse auf Gemeindeebene, der höchsten regionalen Auflösung, (i) mit einer Kennzeichnung der Betroffenheit einer Gemeinde vom Starkregenereignis und (ii) mit einer satellitengestützten Einschätzung der Stärke dieser Betroffenheit. Die Ergebnisse von Difference-in-Differences Panel Regressionen zeigen, dass in betroffenen Gemeinden, insbesondere in besonders stark betroffenen, Wählende mit bis zu 6,6 Prozentpunkten Vorsprung eher die Partei wählten, die den:die Ministerpräsident:in ihres Bundeslandes stellten. Dies deutet darauf hin, dass in einer Situation, in der eine Wiederwahl amtierender Entscheidungstragender auf nationaler Ebene ausgeschlossen ist, der Umgang regionaler Entscheidungstragender mit Naturkatastrophen an Bedeutung gewinnt. Darüber hinaus zeigt sich, dass in den betroffenen Gebieten eher Bündnis 90/Die Grünen gewählt wurde. Dies trägt zur Klärung der noch offenen Frage bei, ob Extremwetterereignisse nur Präferenzen für Umwelt- und Klimaschutz beeinflussen oder ob sich dies auch in Wahlentscheidungen für „grüne“ Parteien übersetzt.
Übersetzter Titel: The weather is political - Heavy rain, deluge and flooding before the German federal election in 2021 (Englisch)
Übersetzung des Abstracts: Two months before the 2021 federal election, a four-day heavy rain event in the west, east and southeast of Germany caused one of the biggest flood disasters in the history of the Federal Republic of Germany. It remains an open question whether this extreme weather event had an impact on the results of the federal election in the affected regions. This is also important because the situation of the 2021 federal election—no incumbent candidate standing for re-election—differs from the situation in which the effects of natural disasters have typically been studied, namely on incumbent re-election. To address this question, we combine election results at the municipal level, the highest regional resolution, (i) with a classification of municipalities as having been affected by the heavy rain event and (ii) with a satellite-based estimate of the severity of that affect. The results of difference-in-differences panel regressions show that in affected regions, especially those that were strongly affected, citizens voted by a margin of up to 6.6 percentage points for those parties that provided the prime minister of their state. This suggests that in a situation in which the re-election of incumbent decision-makers at the national level is not possible, regional decision-makers’ management of natural disasters may become more important. In addition, the green party received more votes in the affected areas. This contributes to clarifying the open question of whether extreme weather events only strengthen preferences for environmental and climate protection or whether this also translates into voting decisions for green parties. (Englisch)




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