Smartphone-assistierte Geschichtenerzählungen. Eine konversationsanalytische Untersuchung des Gebrauchs mobiler Endgeräte in alltäglichen Gesprächen
Suderland, David
URN:
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urn:nbn:de:bsz:180-madoc-680717
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Dokumenttyp:
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Dissertation
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Erscheinungsjahr:
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2024
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Ort der Veröffentlichung:
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Mannheim
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Hochschule:
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Universität Mannheim
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Gutachter:
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Keppler, Angela
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Datum der mündl. Prüfung:
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30 April 2021
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Sprache der Veröffentlichung:
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Deutsch
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Einrichtung:
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Philosophische Fakultät > Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft (Keppler 2001-2020)
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Fachgebiet:
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300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
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Freie Schlagwörter (Englisch):
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storytelling , smartphones , conversation analysis , multimodal conversation analysis , mediated interaction , mobile communication , face-to-face interaction
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Abstract:
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Eine der zentralen medien- und kommunikationswissenschaftlichen Fragestellungen ist die Frage danach, wie neueste Kommunikationstechnologien „die Formen der alltäglichen Kommunikation modifizieren oder gar grundlegend verändern“ (Keppler, 2013, S. 92). Die vorliegende Dissertation trägt zur Beantwortung dieser Frage bei, indem sie analysiert, wie Smartphones in Geschichtenerzählungen in alltäglichen Gesprächen integriert werden. Die multimodal konversationsanalytische Untersuchung basiert auf einem Korpus an aufgezeichneten ‚natürlichen‘ Alltagsgesprächen, in denen die TeilnehmerInnen ihre mobilen Endgeräte in Erzählungen einbinden, um Textnachrichten vorzulesen oder Fotografien zu zeigen. Das Ziel der Arbeit ist es, zu zeigen, wie Smartphones als interaktive Ressourcen in Erzählprozesse eingebettet werden und wie dies die Struktur und Dynamik von alltäglichen Geschichtenerzählungen verändert.
In den Analysen werden zwei zentrale Praktiken der Smartphoneintegration in alltägliche Geschichtenerzählungen identifiziert. Zum einen wird gezeigt, wie die TeilnehmerInnen ihre Smartphones als ‚Archive sozialer Originale‘ nutzen, um Textnachrichten wörtlich vorzulesen. Im Vergleich zur direkten Rede verleiht das Vorlesen den ErzählerInnen zusätzliche Glaubwürdigkeit, da es Ihnen nicht nur erlaubt, den tatsächlichen Wortlaut exakt wiederzugeben, sondern die ZuhörerInnen diesen jederzeit lesend überprüfen können. Zum anderen wird herausgearbeitet, wie digitale Fotografien als materiell-visuelle Repräsentationen von Handlungen oder Zuständen durch Zeigesequenzen in Geschichtenerzählungen integriert werden. Auf diese Weise entstehen durch und durch multimodale Erzählungen, die das herkömmliche konversationsanalytische Verständnis von Erzählungen als vorwiegend sprachlich konstituierte Praktik herausfordern.
Abschließend fasst die Arbeit zusammen, wie alltägliche Geschichtenerzählungen durch die Integration von Smartphones modifiziert werden. Veränderungen werden hinsichtlich ihrer grundlegenden Multimodalität, des Zusammenhangs zwischen Gerätebedienung und Fortschritt der Erzählung sowie der visuellen Materialität konstitutiver Elemente smartphone-assistierter Geschichtenerzählungen konstatiert. Die Arbeit leistet somit einen wichtigen Beitrag zur soziologischen Diskussion über den Einfluss digitaler Technologien auf alltägliche soziale Interaktionen und erweitert das Verständnis darüber, wie sich das Erzählen von Geschichten im digitalen Zeitalter transformiert.
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