Der Iran in der internationalen Politik 1939-1948


Asadpour, Ahmad Ali


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URL: https://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/80
URN: urn:nbn:de:bsz:180-madoc-806
Dokumenttyp: Dissertation
Erscheinungsjahr: 2002
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: None
Verlag: Universität Mannheim
Gutachter: Niedhart, Gottfried
Datum der mündl. Prüfung: 24 Juli 2003
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Philosophische Fakultät > Neuere u. Neueste Geschichte (Paulmann 2006-2011)
Fachgebiet: 320 Politik
Normierte Schlagwörter (SWD): Iran , Internationale Politik , Erdölpolitik , Großbritannien , Sowjetunion , USA , Vereinte Nationen , Geschichte 1939-1948
Freie Schlagwörter (Englisch): Iran , International politics , Petroleum industry and trade , Political aspects , Great Britain , Soviet Union , USA , United Nations , History
Abstract: Die Zeit zwischen 1939 und 1948 war eine bedeutende Phase der iranischen Geschichte. In dieser Zeit geriet der Iran in den Mittelpunkt der Interessen der Großmächte. Das iranische Schicksal war eng mit seinen internationalen Beziehungen verbunden, denn viele iranische Probleme waren infolge der Kriegssituation und Besetzung des Landes entstanden. Daher musste der Iran seine Probleme direkt durch Verhandlungen mit anderen Staaten lösen. Der Iran erklärte seine Neutralität. Seine geostrategische Lage und die gute wirtschaftliche Zusammenarbeit mit den Deutschen lieferten den neuen Verbündeten (Großbritannien und Sowjetunion) jedoch einen guten Vorwand dafür, den Iran militärisch zu besetzen und in zwei Einflusszonen zu teilen. Die Herrschaft der iranischen Regierung wurde außer Kraft gesetzt. Reza Schah wurde unter dem Druck der Alliierten abgesetzt. Infolgedessen wurde eine demokratische Atmosphäre geschaffen, die in der Zeit nach der konstitutionellen Revolution von 1906 beispiellos war. Parteien wurden zugelassen und die Pressefreiheit wurde garantiert. Die parlamentarische Demokratie ermöglichte einer nationalistischen Gruppe, eine neue selbständige iranische Politik auszuarbeiten. Am Ende des Zweiten Weltkrieges unterstützte die Sowjetunion zwei Autonomieregierungen im Nordiran. Großbritannien bildete im Gegensatz dazu zwei Autonomieregierungen im Südiran. Viele Forscher sehen in der Politik der USA gegenüber dem Iran imperialistische Zielsetzungen. Es wird behauptet, dass nur das amerikanischen Vorhaben eine Rolle gespielt habe. Dabei wird dem iranischen Interesse an dieser Zusammenarbeit geringfügige Achtung geschenkt. Weiterhin wird die These vertreten, die USA hätten nur den Einfluss Großbritanniens im Iran verdrängt, obwohl die USA mit Hilfe Großbritanniens und der iranischen Regierung den sowjetischen Einfluss im Iran eindämmten. Es stellt sich die Frage, in welchem Umfang die Politik des untergehenden britischen Empire und die der aufstrebenden amerikanischen Weltmacht gegenüber dem Iran miteinander harmonierten. Inwieweit waren die Special Relationship und die ihr innewohnenden Machtstrukturen nach der Globalisierung des Kalten Krieges für die britische und die amerikanische Iranpolitik von Bedeutung? Konnten die Vereinigten Staaten die britische Position im Mittleren Osten im Allgemeinen und im Iran im Besonderen für ihre Ziele in der Auseinandersetzung mit der Sowjetunion nutzen, oder standen die Zielsetzungen und die Vorgehensweise des britischen Empire der amerikanischen Politik eher im Wege? Um zu einer fundierten Beantwortung dieser Fragen zu kommen, wird zuerst gezeigt werden, wie sich die britischen, sowjetischen und amerikanischen Interessen im Iran bis 1948 entwickelten. Diese Phase wird vor dem Hintergrund der gestiegenen Bedeutung des Öls im Mittleren Osten betrachtet. Insbesondere wird gezeigt, wie sich die unterschiedlichen und die gemeinsamen Interessen und Zielsetzungen Großbritanniens und der USA herauskristallisierten und wie sich diese wiederum auf die anglo-amerikanischen Beziehungen auswirkten. Demzufolge werden die Episoden beschrieben werden, in denen besonders deutlich zu Tage tritt, wie die USA im Laufe der Zeit immer stärker in den Iran involviert wurden. Die vorliegende Arbeit gliedert sich nach folgenden Gesichtspunkten: Im zweiten Kapitel wird beschrieben, mit welchen Grundlagen und Rahmenbedienungen das iranische Parlament, das Kabinett und der königliche Hof in Anwesenheit der Alliiertentruppen zu arbeiten hatten. In den Kapiteln 3, 4 und 7 werden die britische, die sowjetische und die amerikanische Iranpolitik dargestellt, ihr Einfluss untereinander und auf den Iran analysiert. Es wird erörtert, welche Ziele sie im Iran verfolgten und ob diese erfolgreich waren. Außerdem werden die Rolle der Vereinten Nationen und die Anfangsphase des Kalten Krieges geschildert. In den Kapiteln 5 und 6 werden die Erdöl-, die Aserbaidschan- und die Kurdistankrise behandelt. Der Zweite Weltkrieg hatte in aller Deutlichkeit gezeigt , dass Öl zu einem bedeutenden Faktor in den langfristigen Sicherheitsüberlegungen der westlichen Allianz während des Kalten Krieges geworden war. Das weltweite Gefüge von Ölreserven, -produktion, -distribution und -konsum wurde verschoben und hatte starken Einfluss auf die sich im Iran anbahnende Auseinandersetzung.
Übersetzter Titel: Iran in international politics, 1939-1948 (Englisch)
Übersetzung des Abstracts: The time between 1939 and 1948 was an important phase of Iranian history. During this time, Iran became a central interest of the great powers. The Iranian fate was closely connected with its international relations, because many Iranian problems had developed due to the war situation and occupation of the country. Therefore, Iran had to solve its problems directly by negotiations with other states. Iran declared its neutrality. However, its geostrategic location and successful economic cooperation with the Germans supplied the new allied powers (Great Britain and Soviet Union) the pretext to occupy and to divide Iran militarily into two zones of influence. The rule of the Iranian government was suspended. Reza Schah was removed from power under the pressure of the allied. Consequently, a democratic atmosphere was created, which was unparalleled since the constitutional revolution of 1906. Political Parties were permitted to form and freedom of the press guaranteed. The parliamentary democracy allowed a nationalistic group to develop a new independent Iranian policy. At the end of the Second World War, the Soviet Union supported two autonomous governments in northern Iran. In contrast, Great Britain formed two autonomous governments in southern Iran. Many researchers see imperialistic goals in the U.S. policy towards Iran. It is maintained that only American objectives played a role. Little attention is given to the Iranian interest in this cooperation. Further it is argued that merely replaced the influence of Great Britain in Iran, although the USA contained the Soviet influence in Iran with the help of Great Britain and the Iranian government. The question arises, to which extent the policies of a declining British Empire and a rising American superpower harmonized with one another against Iran. To what extent was the Special Relationship and its the inherent power structures after the globalization of the cold war of importance to the British and the American Iran politicy towards Iran? Could the United States generally use the British position in the middle east and specifically in Iran for their goals in the dispute with the Soviet Union, or did the objectives and the preceding approach of the British Empire stand in the way of the American policy? To arrive at a substantive answer to these questions, one must demonstrate first how the British, Soviet and American interests developed in Iran to 1948. When viewing this phase, the background of the rising meaning of oil in the middle east must be considered. In particular, it shows how the liffering and the shared interests and objectives of Great Britain and the USA crystallized and how these in turn affected Anglo-American relations. Therefore, those episodes in which it becomes clear how the USA increasingly became more heavily involved in Iran, will be described. The presented work is arranged according to the following criteria: In the second chapter describes with which foundations and frameworks the Iranian parliament, cabinet and the royal court were expected to operate in the presence of the allied troops. Chapters 3, 4 and 7 describe British, Soviet and the U.S. Iran policy, while their influence among themselves and on Iran are analyzed. The objectives they pursued in Iran and whether these were successful are examined. Additionally, the role of the United Nations and the early stage of the Cold War are illustrated. Chapters 5 and 6 address the oil, Aserbaijan and the Kurdistan crises. World War II clearly demonstrates how oil has become a significant factor in the long-term security considerations of the western alliance during the Cold War. The worldwide structure of oil reserves, their production, distribution and consumption was shifted and heavily influenced the encroaching conflict in Iran. (Englisch)
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