In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wird oft der Vorschlag einer gleichmäßigeren Verteilung der gegebenen Arbeitsmenge hervorgebracht. Der Grundgedanke jener, die Arbeitslosigkeit durch geringere Arbeitszeiten senken wollen, ist einfach und dennoch kraftvoll. Bildlich gesprochen: Ob vier Arbeiter ein Auto in 100 Stunden produzieren oder fünf Arbeiter in 80 Stunden ist betriebswirtschaftlich egal, so lange sich die Gesamtlohnsumme aller Arbeiter nicht erhöht, sich die Produktivität der Arbeiter nicht unterscheidet und unabhängig von der Arbeitszeit konstant ist. Somit ließe sich der »Kuchen Arbeit« auf beliebig viele Arbeitswillige aufteilen. Befürworter von Arbeitszeitverkürzungen argumentieren, dass die Produktivität eines Arbeiters sinkt, je länger er arbeitet (z.B. durch Ermüdung). Somit sinken die Lohn-Stück-Kosten im Zuge der Arbeitszeitverkürzung. Skeptiker werden das Gegenteil behaupten und als Grund hierfür z.B. Einarbeitungszeiten vorbringen. Beide Argumente haben eine gewisse Berechtigung, sind jedoch nicht von zentraler Bedeutung. Die obige Argumentation baut auf der Annahme auf, dass die Arbeitsmenge in einer Volkswirtschaft konstant ist. Dies mag für ein Unternehmen noch stimmen mag, ist für eine Volkswirtschaft schlichtweg falsch.Wieder einmal gilt Paul Krugmans Aussage »A Country is not a Company!«
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