Ziel der Studie war die Untersuchung der Wechselwirkung interozeptiver (intrakolonischer) Dehnungsreize und exterozeptiver (abdomineller) Druckreize. Die Darbietung der interozeptiven Reize erfolgte durch Luftfüllung eines Ballons, der am Ende einer speziellen Darmsonde angebracht war und sich während der Untersuchung im Rektosigmoid befand. Zur Vermeidung von Biaseffekten wurde ein Forced-Choice-Design eingesetzt. Die Schwellen der Unterscheidbarkeit interozeptiver und exterozeptiver Reize wurden mit den Einzelschwellen verglichen. Alle Schwellen wurden mit Hilfe eines Multiple-Staircase-Algorithmus gleichzeitig bestimmt. Da ein Einfluss des Orts des externen Stimulus auf die Interaktion vermutet wurde, wurde die Messung für zwei Reizorte durchgeführt: einmal im unteren rechten Quadranten der Bauchdecke (dem internen Reizgeber zugeordnetes Dermatom), einmal im oberen linken Quadranten. Es lagen Daten von 16 Versuchspersonen vor. Es zeigte sich: Bei Reizung im entfernten Dermatom wurde eine signifikante Maskierung des internen durch den externen Reiz gefunden. Im zugeordneten Dermatom war der Effekt schwächer und nicht mehr signifikant, zeigte aber in die gleiche Richtung. Es ist daher zu vermuten, dass unter dieser Bedingung ein zusätzlicher Summationseffekt den Maskierungseffekt abschwächte. Zur Prüfung der Hypothese wurde eine weitere Untersuchung angesetzt, die in Bericht Nr. 28 dieser Reihe dargestellt ist.
Übersetzter Titel:
Modification of visceral sensitivity by somatosensoric signals. Part I: Masking
(Englisch)
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