Die Untersuchung prüfte die Auswirkung von Alter und intentionaler Instruktion auf die Gedächtnisreproduktion zentraler und untergeordneter Inhalte einer Filmgeschichte, die gemäß den Strukturkomponenten des Geschichtenschemas (Setting, Thema, Handlungsepisoden, Lösung) einer theoretischen Geschichtengrammatik definiert wurden. Diese differenzierte Auswertung der Reproduktionsinhalte konnte deutliche Interaktionseffekte der Faktoren Alter und Instruktion aufzeigen: Zentrale Inhalte werden von den 7-8 Jährigen nach intentionaler Instruktion ebensogut reproduziert wie von 11-12 Jährigen; lediglich in den untergeordneten Komponenten der Handlungsepisoden treten, unabhängig von der Instruktionsbedingung, Altersunterschiede zugunsten der Älteren auf. Die Reproduktionsordnung verbesserte sich bei den jüngeren Kindern unter der intentionalen Instruktionsbedingung, dagegen trat bei den älteren eine Zunahme an Inversionen auf. Insgesamt konnte für die intentionale Instruktionsgruppe die Hypothese bestätigt werden, daß 1-8-jährige und 11-12-jährige Kinder keine Unterschiede in der Qualität der formalen Organisationsstruktur ihrer Reproduktion aufweisen.
Zusätzliche Informationen:
Das Dokument wird vom Publikationsserver der Universitätsbibliothek Mannheim bereitgestellt.