Kontextmerkmale bilden einen Rahmen für soziale Vergleichsprozesse und beeinflussen akademische Fähigkeitsselbstkonzepte (FSK). In dieser Arbeit wird der Einfluss von schulischen Kontextmerkmalen auf das soziale und absolute FSK im Schulfach Deutsch untersucht. Dabei werden die Leistungsstärke der Klasse, die wahrgenommene soziale Bezugsnormorientierung der Lehrkräfte (WBNO) und die Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler (SuS) als Kontextmerkmale berücksichtigt. 946 SuS aus 44 Klassen der Sekundarstufe 1 bearbeiteten einen Fragebogen und einen Leseverständnistest (LGVT 6-12). Mehrebenenanalytische Auswertungen zeigten, dass die Leistungsstärke der Klasse, unter der Kontrolle der individuellen Leistung, einen negativen Effekt auf die FSK hat. Damit wurde hier die Hypothese eines Big-Fish-Little-Pond-Effect (BFLPE) für das Schulfach Deutsch bestätigt. Der erwartete Moderatoreffekt der WBNO auf den BFLPE blieb dagegen aus. Weiter zeigte sich, unter Kontrolle individueller Leistung, hypothesenkonform ein positiver Effekt der multilingualen Schulklassenkomposition auf das soziale FSK, der für das absolute FSK dagegen nicht bestätigt wurde. Gleichzeitig bestätigte sich, dass SuS, die andere Familiensprachen als Deutsch verwenden, im Leseverständnistest durchschnittlich schlechtere Leistungen erzielen. Implikationen für die Praxis werden diskutiert.
Übersetzter Titel:
Academic-Self-Concept in multilingual class-composition
(Englisch)
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