Otto H. Jacobs 70 Jahre


Oestreicher, Andreas ; Scheffler, Wolfram ; Schreiber, Ulrich ; Spengel, Christoph



Dokumenttyp: Zeitschriftenartikel
Erscheinungsjahr: 2009
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: Der Betrieb : DB
Band/Volume: 62
Heft/Issue: 42
Seitenbereich: I
Ort der Veröffentlichung: Düsseldorf
Verlag: Verl.-Gruppe Handelsblatt
ISSN: 0005-9935
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Betriebswirtschaftslehre > ABWL u. Betriebswirtschaftliche Steuerlehre II (Spengel 2006-)
Fachgebiet: 330 Wirtschaft
Abstract: Editorial DB0336798 Ot­to H. Ja­cobs 70 Jah­re Am 12. 10. 2009 vollendete Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Otto H. Jacobs sein 70. Lebensjahr. Geboren und aufgewachsen ist er in Bracht am Niederrhein. Sein Studium der Betriebswirtschaftslehre schloss er 1964 an der Universität zu Köln ab, es folgten die Promotion an der RWTH Aachen (1966) und die Habilitation an der Universität Regensburg (1970). Von 1971 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2006 war Otto H. Jacobs Inhaber des Lehrstuhls und Seminars für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Treuhandwesen und Betriebswirtschaftliche Steuerlehre an der Universität Mannheim. Seine Heimat ist seit nahezu 40 Jahren die Kurpfalz. Das Profil der Metropolregion Rhein-Neckar hat er als Hochschullehrer, Forscher und Wissenschaftsmanager entscheidend mitgeprägt. Otto H. Jacobs' herausragendes Wirken als Wissenschaftsmanager wird an folgenden Beispielen besonders deutlich. In den Jahren 1988 bis 1994 führte und gestaltete er über zwei Amtsperioden als Rektor seine Universität. In dieser Zeit wurden wegweisende Grundlagen für die heute sichtbare Profilierung der Universität sowie für die "Renaissance des Barockschlosses", die einzigartige Renovierung des Mannheimer Schlosses mit privaten und öffentlichen Mitteln, geschaffen. Darüber hinaus ist es maßgeblich Otto H. Jacobs zu verdanken, dass sich die Baden-Württembergische Landesregierung im Jahr 1990 dazu entschloss, das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim anzusiedeln. Das ZEW hat es bereits vor Jahren auf die Blaue Liste der führenden Forschungsinstitute geschafft und beschäftigt aktuell rund 165 Mitarbeiter. Dem ZEW ist Otto H. Jacobs seit seiner Gründung als Aufsichtsrat und Forschungsprofessor verbunden. Schließlich sind die Gründung der Mannheim Business School (MBS) im Jahr 2005 und deren Erfolgsgeschichte untrennbar mit seinem Wirken verbunden. Otto H. Jacobs schuf die organisatorischen Strukturen der MBS, akquirierte die finanziellen Ressourcen für die schwierige Gründungsphase, und er war der erste Präsident der MBS. An der MBS werden mittlerweile rund 450 Studierende für künftige Aufgaben im Top-Management ausgebildet. Die MBS ist nicht nur Deutschlands führende Business School, sondern auch mit ausschlaggebend dafür, dass die Fakultät für Betriebswirtschaftslehre als eine von 35 Business Schools weltweit die sog. Triple Crown, die Akkreditierung durch die international führenden Einrichtungen AACSB, EQUIS und AMBA, erhalten hat. Otto H. Jacobs ist der Begründer der "Mannheimer Steuerschule", die heute weit über die Grenzen Deutschlands hinaus große Reputation genießt. Während seines 35jährigen Wirkens an der Universität Mannheim hat Otto H. Jacobs über 17.000 Prüfungen im Rahmen des Diplom-Vorexamens abgehalten, etwa 5.000 Diplomprüfungen in Betriebswirtschaftlicher Steuerlehre abgenommen und nahezu 1.300 Diplomarbeiten betreut. Hinzu kommen 81 Dissertationen und vier Habilitationen. Eine Reihe seiner Schüler sind heute Vorstände in internationalen Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften sowie in börsennotierten Industrieunternehmen. Der alljährliche "Lehrstuhlkick" mit anschließendem Grillen demonstriert in vielerlei Hinsicht die Leistungsfähigkeit dieses Netzwerks. Otto H. Jacobs' hat das Fach Betriebswirtschaftliche Steuerlehre wesentlich und zukunftsweisend mitgeprägt. Sein Hauptinteresse gilt dem Einfluss der Besteuerung auf unternehmerische Entscheidungen in seiner gesamten Breite. Seine frühen Arbeiten beschäftigten sich mit der steuerlichen Rechnungslegung. Es folgten Arbeiten zur steueroptimalen Rechtsformwahl von Unternehmen. Weithin Sichtbares und Bleibendes hat Otto H. Jacobs vor allem auf dem Gebiet der Internationalen Unternehmensbesteuerung geschaffen. Sein gleichnamiges Werk, das in Deutschland längst den Standard markiert, liegt in der sechsten Auflage vor. In die Bearbeitung der siebten Auflage bringt er sich weiterhin in bewährter Manier ein. Auch auf diesem Gebiet hat Otto H. Jacobs demonstriert, wie eine erfolgreiche Verbindung von Forschung, Lehre und Praxis funktioniert. Die aus seinem breiten Wissen entsprungene englischsprachige Vorlesung "Business and Corporate Taxation in Europe", die Otto H. Jacobs erstmals im Jahr 1998 gehalten hat, dürfte die erste ihrer Art in Deutschland gewesen sein. Der EDV-Einsatz, der zuvor in Modellen der Bilanzanalyse, der steueroptimalen Rechtsformwahl und der internationalen Steuerbelastungsvergleiche erprobt wurde, spielte bei dieser Veranstaltung ebenfalls eine große Rolle. Sein 400seitiges Power-Point-Manuskript galt damals als nicht minder innovativ. Otto H. Jacobs hat für die Betriebswirtschaftliche Steuerlehre und für die Universität Mannheim, der er über so viele Jahre verbunden war, Herausragendes geleistet. Alle Beteiligten haben ihm sehr viel zu verdanken. Die Teilhabe an seinem großen Erfahrungsschatz ist auch weiterhin von unschätzbarem Wert. Andreas Oestreicher, Wolfram Scheffler, Ulrich Schreiber und Christoph Spengel © DER BETRIEB, Handelsblatt Fachmedien GmbH 2015




Dieser Eintrag ist Teil der Universitätsbibliographie.




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