Deutschland , Private Altersversorgung , Armut , Alterseinkünfte
Abstract:
„Die Gefahr der Altersarmut wächst“ – ein derzeit in Deutschland häufig gehörter Satz. Doch was bedeutet Altersarmut eigentlich? Altersarmut im Sinne eines nicht existenzsichernden Einkommens kann es streng genommen in Deutschland nicht geben, da mit der Riester-Reform 2001 die Grundsicherung im Alter geschaffen wurde, die allen Rentnern und Rentnerinnen bei Bedürftigkeit ein existenzsicherndes Einkommen gewährt. Derzeit beträgt dieses monatliche Einkommen zwischen 630 und 700 Euro. Im Allgemeinen wird Altersarmut aber nicht in diesem engen Sinne definiert. Vielmehr wird oft bei denjenigen Personen von Altersarmut ausgegangen, die auf diese Grundsicherung im Alter angewiesen sind. Derzeit sind dies nur rund 2,5 % der Rentner. Die OECD und auch die Bundesregierung in ihrem Armuts- und Reichtumsbericht sehen ein Armutsrisiko dann, wenn das sog. Nettoäquivalenzeinkommen 60% des Medianeinkommens nicht überschreitet. Derzeit beträgt das Medianeinkommen rund 16.500 Euro im Jahr, so dass für einen Alleinstehenden ein Armutsrisiko dann besteht, wenn sein monatliches Nettoeinkommen weniger als 825 Euro ausmacht. Bei Anwendung dieser Definition ist derzeit laut dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung bei etwa 13% der über 65-Jährigen das Risiko der Einkommensarmut gegeben. Dieser Anteil ist nicht höher als die entsprechenden Anteile in anderen Altersgruppen: Für die 50-64-Jährigen beträgt die Quote z.B. 14%. Andere Bevölkerungsgruppen weisen eine noch höhere Quote auf: Für Alleinerziehende beispielsweise beträgt der Anteil 24% und ist damit fast doppelt so hoch wie bei Rentnern. Insgesamt kann derzeit also kein besonderes Problem von Altersarmut in Deutschland konstatiert werden. Allerdings wird befürchtet, dass in Zukunft die wie auch immer definierten Altersarmutsquoten zunehmen werden. Im Folgenden werden die Gründe aufgezeigt, die zu dieser Befürchtung führen, und die Maßnahmen zur Vermeidung höherer Altersarmut analysiert.
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