Evaluation der stationären Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen in einer dynamisch-psychiatrischen Klinik


Kriz, David


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URL: https://madoc.bib.uni-mannheim.de/3135
URN: urn:nbn:de:bsz:180-madoc-31355
Dokumenttyp: Dissertation
Erscheinungsjahr: 2011
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: None
Ort der Veröffentlichung: Mannheim
Hochschule: Universität Mannheim
Gutachter: Wittmann, Werner W.
Datum der mündl. Prüfung: 22 März 2011
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Außerfakultäre Einrichtungen > Otto-Selz-Institut für Angewandte Psychologie (OSI)
Fachgebiet: 150 Psychologie
Normierte Schlagwörter (SWD): Borderline-Persönlichkeitsstörung , Evaluation
Freie Schlagwörter (Deutsch): Fünf-Datenbox-Konzeption, Multiple Ergebniskriterien
Freie Schlagwörter (Englisch): five data box conceptualization, multiple act criteria
Abstract: Thematik. Ziel der Studie einer Programmevaluation bezüglich der Ergebnisqualität eines Fachkrankenhauses für stationäre Psychiatrie, Psychotherapie, Psychoanalyse und Psychosomatik bildete die Entwicklung einerseits eines störungsspezifischen, sowie andererseits eines diagnoseübergreifenden Ergebniskriteriums, um aktuellen Forderungen nach evidenzbasierter störungsspezifischer Psychotherapie (Lutz, 2007; Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie, 2009) angemessen zu begegnen. Auf Grundlage eines Eingruppen Prä-Post-Designs mit Halbjahreskatamnese wurde hierzu ein auf der Fünf-Datenbox-Konzeption von Wittmann (1990) basierendes, adaptiertes Evaluationsdesign spezifiziert. Daten von insgesamt 202 Borderline-Patienten und 256 Patienten ohne eine Persönlichkeitsstörung konnten im Rahmen einer knapp dreijährigen Erhebungsphase zur Auswertung gewonnen werden. Ergebnisse: Die Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zeigen auf allen eingesetzten änderungssensitiven Assessmentverfahren (u.a. Symptom-Check-Liste Revidiert von Derogatis, 1977; Franke, 1995; Beck Depression Inventar, Beck, 1995) deutliche Verbesserungen von hoher Effektstärke, die auch nach Entlassung relativ stabil bleiben. Die Betrachtung direkter Gesundheitskosten erbringt eine Kostenreduktion im Vergleich vom 6-Monatszeitraum vor und nach dem stationären Aufenthalt. Das neu generierte borderline-spezifische multiple Ergebniskriterium differenziert in vergleichbarer Weise wie das Borderline-Persönlichkeits Inventar (Leichsenring, 1990) zwischen den Subgruppen. Demgegenüber ist eine Subgruppenunterscheidung anhand des, im Sinne eines Gesundheitsindikators, diagnoseübergreifenden Ergebniskriteriums erwartungskonform nicht gegeben. Hinsichtlich der Größe der Veränderung lassen sich keine Unterschiede zwischen den Gruppen identifizieren. Am Beispiel des Inventars für interpersonelle Probleme (Horowitz et al., 1994) wird veranschaulicht, dass bei den Subgruppenunterschieden insgesamt eher von quantitativen als von qualitativen Verschiedenheiten auszugehen ist. Anhand von explorativen Pfadanalysen kann die Bedeutung von Coping-Strategien für interpersonale Probleme und deren Konnektivität mit der Symptombelastung dargestellt werden. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisqualität der Klinik ist als hoch zu bewerten. Die lediglich in der Höhe der Ausprägung zum Tragen kommenden Unterschiede zwischen den Subgruppen wirft die Frage nach der Güte der Diagnosestellung auf. Alternativ kann die Unspezifität der Behandlung als verantwortliche Variable in Betracht kommen. Weiterentwicklungen zu einer stärker standardisierten Diagnosestellung und eine ausführlicheren Therapiedokumentation sind wesentlich. Für zukünftige Forschung erscheint im Besonderen das unspezifische diagnoseübergreifende multiple Ergebniskriterium der Gesundheit von hohem Wert.
Übersetzter Titel: Evaluation of in-patient treatment of borderline-personality disorder in a dynamic-psychiatric mental health institution (Englisch)
Übersetzung des Abstracts: Objective: Goal of the present study was the outcome evaluation of a mental health institution. A one-group pre-post design was used to evaluate implementation effectiveness. Taking into account recent demands in research on diagnostic specific therapy and evidence based medicine (Lutz, 2007; Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie, 2009), a specifically tailored evaluation design was chosen based on Wittmann’s five data box conceptualization (1990). Major objective was the creation of a subgroup specific multiple outcome criteria for patients with borderline personality disorder and an unspecific outcome criterion to assess general health. At large data of 202 treatment cases of borderline-patients and 256 cases of patients without any personality disorders were collected over a period of approximately three years. Results: Patients with borderline personality disorders exhibited consistently large effect sizes in pre- to post- test comparisons based on several well-established diagnostic instruments like the Symptom-Check-List Revised (Derogatis, 1977; Franke, 1995) or Beck Depression Inventory (Beck, 1995). In addition, direct health-care expenditures are reduced throughout a 6-month period after end of treatment. Borderline specific multiple outcome criteria discriminate between patient subgroups comparable to the Borderline Personality Inventory (Leichsenring, 1999). As expected the overall ‘health’-multiple outcome criteria do not discriminate. The importance of coping skills for interpersonal problems and its connectivity to symptom severity could be validated via path analysis. No differences between subgroups were identified for size of change. Using the Inventory of Interpersonal problems (Horowitz et al., 1994) as an example, it could be shown that this is rather due to quantity than quality aspects. Conclusions: The outcome of inpatient therapy of the clinic is of high quality. The result of differences between patients with borderline personality disorder and patients without any personality disorder merely in level of change raises the question of diagnostic quality. Alternative unspecific treatment for all patients could be responsible for this finding. Advancement in standardized diagnostic and therapy documentation are essential. In particular the nonspecific overall multiple outcome criteria of health-status appears to be of high value for further research. (Englisch)
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