Differenzierte Verdienststrukturen tragen der Heterogenität am Arbeitsmarkt Rechnung und ermöglichen einen Ausgleich auf diesem Markt. Umgekehrt stellen Verdienstunterschiede – beispielsweise in qualifikatorischer Hinsicht – auch Anreize für das Arbeitsangebot und die Arbeitsnachfrage dar. Steigende qualifikatorische Verdienstunterschiede erhöhen den Anreiz für Arbeitsanbieter, sich stärker auszubilden und umgekehrt haben Arbeitsnachfrager einen höheren Anreiz, niedrig qualifizierte Arbeitnehmer zu beschäftigen. Die qualifikatorischen Verdienstunterschiede können sich dabei auch nach Alter, Erwerbsstatus, Geschlecht oder Branche unterscheiden, da eine effiziente Nutzung des erworbenen Humankapitals davon abhängen kann, inwieweit der Karrierepfad dies erlaubt und inwieweit früher erworbenes Wissen noch aktuell nutzbar ist. Insbesondere für Frauen, die in Westdeutschland eine geringere Erwerbsbeteiligung als Männer aufweisen und die häufiger teilzeitbeschäftigt sind, ergeben sich unter Umständen Verdienstdifferentiale je nach Qualifikationsniveau, da von der geringeren Erwerbsbeteiligung häufiger auf eine geringere Karriereorientierung der Frauen geschlossen wird.
Additional information:
Das Dokument wird vom Publikationsserver der Universitätsbibliothek Mannheim bereitgestellt.