In dieser Analyse wird auf Basis der Mikrozensen aus den Jahren 1991, 1993 und 1995 die zunehmende Verbreitung der Arbeitszeitflexibilisierung in der Bundesrepublik nachgezeichnet. Anschließend wird untersucht, inwieweit diese auf die Veränderung der Wirtschaftsstruktur zurückzuführen ist. Dabei beschränken wir uns auf die Entwicklung der Teilzeitarbeit, der geringfügigen Beschäftigung, der Überstunden und der Wochenendarbeit, da diese zu den wichtigsten Formen der Arbeitszeitflexibilisierung gehören. Es zeigt sich, daß die Bedeutung dieser Arbeitszeitformen tendenziell zugenommen hat. Allerdings bestehen große Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern, den Geschlechtern sowie den
verschiedenen Qualifikationsniveaus. Den Ergebnissen einer Shift-share Analyse zufolge, hat der Strukturwandel nur einen geringfügigen Einfluß auf die Zunahme der Arbeitszeitflexibilisierung. Der überwiegende Teil der Ausweitung der Teilzeitarbeit und der Wochenendarbeit resultiert aus dem Wandel der Produktionsprozesse innerhalb der Branchen, der Deregulierung der Arbeitszeiten und den Präferenzänderungen der Individuen. Untersucht man den Zusammenhang zwischen dem Strukturwandel und der Entwicklung der Überstunden in Ost-
deutschland, so zeigt sich, daß die Veränderung der Wirtschaftsstruktur alleine betrachtet sogar zu einer Reduktion der Mehrarbeit geführt hat. Daß der Anteil der Personen, die regelmäßig Überstunden arbeiten in Ostdeutschland dennoch stark zugenommen hat muß
jedoch auch im Zusammenhang mit dem konjunkturellen Aufschwung gesehen werden.
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