Diese Dokumentation stellt einen Konjunkturindikator für einen Bereich vor, der von der amtlichen
Statistik nur unzureichend erfaßt wird. Dieser "Service Sentiment Indicator" ermöglicht es, die konjunkturelle
Situation im immer wichtiger werdenden Wirtschaftszweig "unternehmensnahe Dienstleistungen"
zu erfassen. Trotz der unzureichenden Datenbasis für das Dienstleistungsgewerbe ist der
Service Sentiment Indicator in der Lage, die aktuelle konjunkturelle Situation in diesem Bereich zu erkennen.
Für die Konstruktion des Indikators werden sowohl Umfragedaten als auch Angaben aus der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung verwendet.
Die Konstruktion des Indikators erfolgt in drei Schritten. In einem ersten Schritt wird die Veränderung
der Bruttowertschöpfung für den Bereich "sonstige Dienstleistungen" aus der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung für das jeweils aktuelle Quartal prognostiziert. Die Daten aus der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnung werden mit einer Verzögerung von einem Quartal bereitgestellt, so daß
eine solche Prognose für den aktuellen Indikatorwert notwendig ist. Dieser Teilindikator mißt somit
die objektive, rückwärtsorientierte Entwicklung.
Im zweiten Schritt werden Daten aus der Konjunkturumfrage im Bereich "unternehmensnahe Dienstleistungen"
verwendet, die das ZEW seit Sommer 1994 in Zusammenarbeit mit dem Verband der
Vereine Creditreform durchführt. Aus diesen Daten wird ein zweiter Teilindikator konstruiert. Dieser
zweite Teilindikator repräsentiert die subjektiven Einschätzungen von Markteilnehmern. Im dritten Schritt werden die beiden Teilindikatoren aus der Konjunkturumfrage und den VGR-Daten
zu einem Gesamtindex zusammengefaßt.
Der Gesamtindikator liefert eine qualitative Information über die konjunkturelle Situation im Bereich
unternehmensnahe Dienstleistungen.
Das Dokument wird vom Publikationsserver der Universitätsbibliothek Mannheim bereitgestellt.