Produktionsorientierte Dienstleistungen stellen einen der expansivsten Bereiche der deutschen Wirtschaft dar. Von 1980 bis 1993 nahm die Zahl der Erwerbstätigen bei
sonstigen Dienstleistungsunternehmen (ohne Kreditinstitute und Versicherung, aber einschließlich haushaltsnaher Dienstleistungen) um 56,1 Prozent zu, im Produzierenden Gewerbe dagegen sank sie um 7,7 Prozent. In diesen Dienstleistungsunternehmen
waren 1993 gut 17 Prozent aller Erwerbstätigen beschäftigt. Neben dem gewachsenen Bedarf an produktionsbegleitenden Dienstleistungen schlägt sich hier die Auslagerung
aus Industrielmternehmen nieder. Im Gegensatz zu der frühen Vorstellung von Fourastie, der die Verlagerung der Wertschöpfung weg von der Industrie hin zum Tertiären Sektor voraussah, wird heute ein großer Teil der von Unternehmen erbrachten
Dienstleistungen als Input für die Produktion angesehen. Die Schaffung von Voraussetzungen für eine bessere Qualität und schnellere Verteilung der Industrieerzeugnisse
durch Dienstleistungen gilt als wesentliches Kennzeichen des Strukturwandels und nicht mehr die Verdrängung industrieller Produktion durch Dienstleistungen.
Sie gehen als Vorleistungen in die Industrieproduktion ein und ermöglichen ein schnelleres Wachstum der Gesamtwirtschaft. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg errechnete aus den regionalen Input-Output-Verflechtungen, daß 1988
etwa 40 Prozent der in Baden-Württemberg erstellten Dienstleistungen als Vorleistungen
von Unternehmen und anderen Institutionen bezogen wurden.
Der Anteil und die Qualität der eingegangenen Dienstleistungen stellen gegebenenfalls einen Wettbewerbsvorteil dar im Vergleich zu Produkten, in deren Herstellungsprozeß weniger Dienstleistungen eingeflossen sind.
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