Recipient Design wurde von Harvey Sacks (1971) als Maxime formuliert, die jeder Form von verbaler Interaktion unterstellt wird. Bis heute wird Recipient Design in vielen Studien als grundlegendes Prinzip vorausgesetzt, ohne jedoch selbst Gegenstand der Untersuchung zu werden. Noch kaum untersucht ist insbesondere auch die aus linguistischer Perspektive interessante Frage, inwiefern einzelne Ausdrucksformen systematisch mit bestimmten Formen des Recipient Design in Verbindung gebracht werden können. Konkret soll dieser Frage im vorliegenden Beitrag für die Klasse der Modalpartikeln nachgegangen werden. Der Beitrag hat zum Ziel, am Beispiel ausgewählter italienischer Modalpartikeln zu zeigen, wie das Konzept des Recipient Design zur Charakterisierung von Partikelbedeutungen nutzbar gemacht und mit konkreten diskursiven Funktionen in Verbindung gebracht werden kann. Dabei zeigt sich unter anderem, dass die Orientierung am Rezipienten auch strategisch eingesetzt werden kann, um bestimmte kommunikative Ziele zu erreichen.
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