Warum dafür, warum dagegen? Determinanten der Einstellung europäischer Bürger zum EU-Beitritt der Türkei : eine Mehrebenenanalyse
Schäfer, Constantin
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Schäfer 2013 - MA_Thesis.pdf
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URL:
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https://madoc.bib.uni-mannheim.de/52341
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URN:
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urn:nbn:de:bsz:180-madoc-523414
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Dokumenttyp:
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Abschlussarbeit
, Magister
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Erscheinungsjahr:
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2013
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Ort der Veröffentlichung:
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Mainz
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Hochschule:
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Universität Mainz
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Gutachter:
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Roller, Edeltraud
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Datum der mündl. Prüfung:
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2013
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Sprache der Veröffentlichung:
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Deutsch
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Einrichtung:
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Außerfakultäre Einrichtungen > GESS - CDSS (SOWI)
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Lizenz:
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Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0)
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Fachgebiet:
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320 Politik
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Freie Schlagwörter (Englisch):
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Public Opinion , European Union , Turkey , EU Accession , Immigration , Symbolic Politics
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Abstract:
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Diese Arbeit untersucht die zentralen Determinanten der Einstellung zum EU-Beitritt der Türkei. Hierbei werden Erklärungsfaktoren auf zwei analytischen Ebenen unterschieden: der individuellen Ebene (Bürger) und der kontextuellen Ebene (EU-Mitgliedstaaten). Darüber hinaus sucht die Analyse nach Unterschieden in den Determinanten von Unterstützung und Ablehnung. Die abhängige Variable der Arbeit ist dabei nicht, wie sonst üblich, die aktuelle Einstellung über die türkische EU-Mitgliedschaft, sondern die generalisierte Einstellung unabhängig von der Erfüllung der EU-Beitrittsbedingungen, der sogenannten "Kopenhagener Kriterien".
Um die Forschungsfragen zu beantworten, lege ich ein theoretisches Modell vor, dass auf den Arbeiten von David Sears et al. (1979, 1980) basiert. Es unterscheidet zwischen rationalen, egoistischen Motiven und erlernten Prädispositionen gegenüber spezifischen, politischen Symbolen. Schließlich beinhaltet das erklärungsmodell auch zwei kontextuelle EInflussfaktoren, denen jeweils direkte und indirekte Effekte unterstellt werden. Die empirische Analyse erfolgt dann in zwei Schritten. Zunächst werden die individuellen Erwartungen mit logistischen Regressionsmodellen getestet, bevor eine Mehrebenenanalyse die Kontexteffekte mit Hilfe von linearen, hierarchischen Modellen schätzt.
Die Ergebnisse verdeutlichen die Erklärungskraft des "symbolic politics" Ansatzes. Die Einstellung der Bürger zum EU-Beitritt der Türkei lässt sich besser durch affektive Prädispositionen erklären als durch rationale Kosten-Nutzen-Betrachtungen. Dies gilt sowohl für die Unterstützung als auch für die Ablehnung der türkischen EU-Mitgliedschaft.
Insbesondere Prädispositionen gegenüber Einwanderern und der EU haben einen entscheidenden Einfluss auf die individuelle Einstellung zum Beitritt der Türkei. Darüber hinaus spielen Orientierungen gegenüber kultureller Vielfalt und die soziale Identität der Bürger eine wichtige Rolle. Der utilitaristische Ansatz hingegen zeigt ambivalente Ergebnisse. Nur die Hälfte der Hypothesen wird empirisch bestätigt und selbst wenn statisch signifikante Effekte vorliegen, sind sie relativ schwach. Sicherheitsinteressen und der Wunsch, dass die EU als globaler Akteur auftritt, sind bedeutende Einflussfaktoren. Materielle Interessen zeigen jedoch keine Wirkung.
Die empirisch getesteten Kontextvariablen weisen statistisch signifikante, direkte Effekte auf. Besonders auffällig ist der Einfluss der Anwesenheit türkischer Einwanderer: Je mehr türkische Bürger in einem EU-Mitgliedstaat leben, desto mehr lehnen die Bürger dieses Landes die Aufnahme der Türkei ab. Außerdem übt die wirtschaftliche Situation eines Landes einen wichtigen Einfluss aus: Die Bürger reicherer Mitgliedsstaaten scheinen sich mehr Sorgen um die materiellen Ressourcen ihrer Gesellschaften zu machen, die sie durch die türkische Mitgliedschaft gefährdet sehen.
Zusätzlich zu den direkten Kontexteffekten werden drei Interaktionseffekte dargestellt: Die Auswirkungen der negativen Prädispositionen gegenüber Einwanderern werden zum einen durch die gesamtwirtschaftliche Situation einer Volkswirtschaft und zum anderen durch die Präsenz türkischer Einwanderer verstärkt. Außerdem führen in wohlhabenden EU-Mitgliedstaaten pessimistische Erwartungen bezüglich der Wirtschaft des eigenen Landes zu einem stärkeren Widerstand gegen die türkische EU-Mitgliedschaft als in ärmeren Ländern.
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Übersetzter Titel:
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Determinants of EU citizens' attitudes toward Turkey’s EU accession : A multi-level analysis
(Englisch)
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Übersetzung des Abstracts:
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This thesis investigates the central determinants of attitudes toward Turkey’s EU accession among European citizens. The empirical research questions of the study focus on explanatory factors on two different levels: the individual level (citizens) and the contextual level (EU member states). Moreover, the analysis searches for differences in the determinants of approval and refusal. In a novel approach, the dependent variable of this study is not the current opinion towards the Turkish EU membership, but the general attitude independently from the fulfillment of the EU accession conditions, i.e. the "Copenhagen criteria".
In order to answer the research questions, I put forward a theoretical explanatory model based upon the seminal works of David Sears et al. (1979, 1980). This individual level model differentiates between rational egoistic motives and learned predispositions towards certain political symbols as sources of a person's attitude towards Turkey’s EU accession. Several explanatory factors that have empirically shown to be powerful predictors are then assigned to these two approaches. Lastly the model includes two contextual factors, each showing a direct influence and two indirect cross-level interaction effects. The empirical analysis of the research hypothesis is carried out in two steps. First, the individual expectations are tested with one-level binary logistic regression models. Second, a multi-level analysis inspects the context effects with the help of linear hierarchical models.
The overall results show the strength of the symbolic politics approach. Citizens’ attitudes toward Turkey’s EU accession can be explained much better by affective predispositions than by rational cost-benefit-considerations. This is true for both for support and opposition towards Turkish EU membership.
In particular, predispositions towards immigrants and the EU have a vital impact on inidividual attitudes towards Turkey’s accession. Moreover, orientations towards cultural diversity and the social identity of the citizens play an important role. The utilitarian approach, in contrast, shows ambivalent results. Only half of the hypotheses are empirically confirmed and even if statitically significant effects exist, they are relatively weak. Security interests and the wish that the EU acts as a global player are important factors. Material interests, however, have almost no effect.
The empirically tested context variables show siginificant direct effects. The influence of the presence of Turkish immigrants is particularly striking: The more Turkish citizens live in an EU member state, the more do citizens of this country oppose the admission of Turkey. Besides, the economic wealth of a country exercises an important influence: the citizens of richer member states seem to be more worried about their societies’ material resources which they see endangered by the Turkish membership.
In addition to the direct contextual impacts, three interaction effects are illustrated: The effects of the negative predispositions toward immigrants are increased by, first, the overall economic situation of an economy and, second, the presence of Turkish immigrants. Third, in wealthy EU member states, pessimistic expectations regarding the country’s economy lead to a stronger opposition to the Turkish EU membership than in poorer countries.
(Englisch)
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