Szenarien für eine nachhaltige Finanzierung der Gesetzlichen Rentenversicherung


Börsch-Supan, Axel ; Bucher-Koenen, Tabea ; Rausch, Johannes



DOI: https://doi.org/10.2139/ssrn.2884048
URL: http://mea.mpisoc.mpg.de/uploads/user_mea_discussi...
Weitere URL: https://ssrn.com/abstract=2884048
Dokumenttyp: Arbeitspapier
Erscheinungsjahr: 2016
Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe: MEA Discussion Papers
Band/Volume: 03-2016
Ort der Veröffentlichung: München
Verlag: Munich Center for the Economics of Aging
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Betriebswirtschaftslehre > Finanzmärkte (Bucher-Koenen 2019-)
Fachgebiet: 300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
330 Wirtschaft
Abstract: Im Laufe des Jahres 2016 ist es zu einer neuerlichen Rentendiskussion gekommen, die insbesondere die intergenerative Aufteilung der Finanzierungslast des demographischen Wandels in Frage gestellt hat. Insbesondere wurde die Fixierung eines höheren Sicherungsziels als es derzeit im Sozialgesetzbuch verankert ist ins Spiel gebracht. Diese Studie hat drei Ziele. Erstens legen wir eine langfristige Vorausschätzung der wichtigsten Kenngrößen der GRV bis zum Jahr 2060 vor. Zweitens zeigen wir die Auswirkungen der zurzeit im politischen Diskurs kursierenden Reformvorschläge auf den Beitragssatz, das Rentenniveau und die finanzielle Lage der GRV. Drittens berechnen wir die Konsequenzen eigener Vorschläge zur Anpassung der GRV an den demographischen Wandel. Die Hauptergebnisse sind: Die Lage der GRV ist bis 2030, dem Zeithorizont des aktuellen Rentenversicherungsberichts, stabil im Sinne der Marken, die §154 SGB IV gesetzt hat. Bei derzeitiger Rechtslage wird der Beitragssatz jedoch ab 2031 die 22%-Marke überschreiten, und das Nettorentenniveau vor Steuern wird ab 2036 die 43%-Grenze unterschreiten. Eine Fixierung des Nettorentenniveaus auf 46% (50%) würde Mehrkosten von ca. 17,5 (38) Mrd. Euro im Jahr verursachen und den Beitragssatz im Jahr 2040 auf über 24% (26%) anheben. Eine automatische Anpassung der altersabhängigen Parameter in der GRV an die Lebenserwartung kann das Sicherungsniveau dagegen dauerhaft über 43% halten, ohne dass es zu einer Erhöhung des Beitragssatzes über 23% kommen wird. Aus diesen Überlegungen folgt, dass es nicht nur keine finanziellen Spielräume gibt, den Leistungsumfang der Sozialsysteme auszuweiten, sondern es im Gegenteil weiterhin notwendig ist, Reformen zur langfristigen Finanzierbarkeit der GRV in Angriff zu nehmen.




Dieser Datensatz wurde nicht während einer Tätigkeit an der Universität Mannheim veröffentlicht, dies ist eine Externe Publikation.




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