Bewertung von Kreditpools bei heterogenen Kündigungsmotiven


Pabst, Stephan



Dokumenttyp: Dissertation
Erscheinungsjahr: 2010
Ort der Veröffentlichung: Hamburg
Verlag: Kovač
ISBN: 978-3-8300-4866-4
Hochschule: Universität Mannheim
Gutachter: Bühler, Wolfgang
Datum der mündl. Prüfung: 30 April 2008
Sprache der Veröffentlichung: Deutsch
Einrichtung: Fakultät für Betriebswirtschaftslehre > ABWL u. Finanzierung (Bühler 1990-2009, Em)
Fachgebiet: 330 Wirtschaft
Abstract: Wer sein Automobil auf Kredit kauft, hat in der Regel das Recht, diesen Kredit jederzeit während der Laufzeit zu kündigen und in einer Summe zu tilgen. Hierbei fallen weder Gebühren an, noch ist das Kündigungsrecht an einen Aufschlag auf den Zinssatz gekoppelt – eine Besonderheit, die der Käufer der Konkurrenzsituation auf dem Automobilmarkt zu verdanken hat. Finanzwirtschaftlich betrachtet stellt dieses Recht eine geschenkte Kündigungsoption dar. Doch welchen Wert hat dieses „Geschenk“? Erkennen und nutzen Käufer ihren Vorteil, indem sie ihren Automobilkredit beispielsweise nach einer Phase fallender Zinssätze durch einen günstigeren Bankkredit ablösen? Oder finden Kündigungen von Automobilkrediten üblicherweise doch nur dann statt, wenn der Käufer – beispielsweise nach dem Weiterverkauf seines Automobils – dazu vertraglich verpflichtet ist? Als Ausgangspunkt wählt sich der Autor vergleichbare Untersuchungen für amerikanische Hypothekenkredite, wo Kreditnehmer seit langem ihre Kredite hauptsächlich mit dem Motiv der Zinsersparnis kündigen. Zunächst entwickelt er ein Modell, das an die spezifischen Charakteristika von Automobilkrediten angepasst ist – hierzu zählen insbesondere eine vergleichsweise kurze Laufzeit, ein geringerer Nominalbetrag sowie abweichende Kündigungsmotive. Annahmengemäß erwägt der Kreditnehmer eine Kündigung in unregelmäßigen Abständen, und kündigt dann auch tatsächlich, wenn die erreichbare Zinsersparnis die nötigen Formalitäten mehr als aufwiegt. Der empirische Teil der Studie kann auf einen einzigartigen Datenbestand zurückgreifen: die Ausstattungsmerkmale und Kredithistorien von rund 200.000 Krediten eines großen deutschen Automobilherstellers, begeben über einen Zeitraum von 6 Jahren. Zunächst stehen dabei hypothetische Kündigungsstrategien und ihre Auswirkungen im Mittelpunkt: Welchen Wert hätte die Kündigungsoption, wenn die Kreditnehmer zum für sie günstigsten Zeitpunkt kündigen würden? Welchen Einfluss hat dabei die angenommene Abneigung gegen die Formalitäten der Kündigung? Die beobachteten Kündigungen geben jedoch auch Auskunft über den tatsächlichen Wert der Kündigungsoption: Was ist der durchschnittliche, was der maximale Wert dieses Geschenks? Welcher Anteil der Kündigungen geht auf Zinsmotive zurück, welche Kündigungen haben andere Beweggründe? Spielen außergewöhnliche Ausstattungsmerkmale des Kredits – beispielsweise ein besonders hoher Zinssatz oder eine besonders lange Laufzeit – bei der Kündigungsentscheidung eine Rolle? Sowohl für den Gesamtbestand als auch für einzelne Jahre, einzelne Quartale und interessante Teilbestände gibt die Studie detaillierte und teilweise überraschende Antworten.
Zusätzliche Informationen: Schriftenreihe Finanzmanagement ; 67




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