Die zunehmende Verflechtung der Weltwirtschaft führt zu spezifischen Problemstellungen im Bereich des Personalmanagements bei Unternehmen mit internationaler Geschäftstätigkeit. Die vorliegende Untersuchung geht von der Überlegung aus, dass in international tätigen Unternehmen ein erkannter Bedarf an interkulturellen Kompetenzen besteht und durch zurückgekehrte Auslandsentsandte zugleich eine unternehmensinterne Humanressource zur Bedarfsdeckung dieser Anforderungen vorliegen kann. Die Zielsetzung der Arbeit besteht damit in der Diskussion, ob und inwieweit Führungskräfte nach der Rückkehr von einem Auslandseinsatz für Qualifizierungsmaßnahmen von zukünftigen Expatriates herangezogen werden können. Eine theoretische Grundlage zur Analyse der Einsetzbarkeit von Repatriates für interkulturelle Trainingsmaßnahmen liefert die Clusterung des Qualifikationsbegriffs "interkulturelle Kompetenzen" in kulturübergreifende, länderkulturspezifische und tätigkeitsabhängige Qualifikationselemente sowie deren Zuordnung zu didaktischen Dimensionen. Damit kann die fachliche und pädagogisch-didaktische Eignung der Repatriates zur Vermittlung interkultureller Kompetenzen anhand eines generellen Anforderungsprofils für interkulturelle Trainer erörtert werden und unterschiedliche endogene und exogene Faktoren auf die Ausbildung interkultureller Kompetenzen beim Repatriate Betrachtung finden. Weiterhin werden verschiedene Einsatzmöglichkeiten für unterschiedliche Typen von Repatriates aufgezeigt und diese im Hinblick auf unterschiedliche Bedingungen, die sich beim Einsatz verschiedenen Trainingsmethoden zur Vermittlung interkultureller Kompetenzen ergeben, diskutiert. Letztlich werden hiermit Optionen zur Beachtung und Verwendung des Qualifikationspotentials, das dem Personalmanagement in der betrieblichen Praxis bei den Repatriates nach einem Auslandseinsatz zur Verfügung steht, aufgezeigt.
Dieser Eintrag ist Teil der Universitätsbibliographie.