Michael Haneke , violence , games , Huizinga , Funny Games , Caché , mind game movie , play , structural violence
Abstract:
In dieser Arbeit werden die Überschneidungen von Gewalt und Spielen in sechs Filmen von Michael Haneke untersucht: Gestützt auf Imbuschs Konzept der direkten und indirekten Gewalt, Galtungs Modell der strukturellen Gewalt sowie auf kanonische Spieltheorien von Huizinga und Caillois wird argumentativ dargelegt, dass Michael Hanekes Filme exemplarisch für die ludischen Qualitäten gängiger Formen von Gewalt stehen. Neben Aspekten der Virtualisierung, Medialisierung, Fiktionalisierung und Ritualisierung ist es vor allem das Metaspiel der Ökonomie, welches die beiden Konzepte Spiel und Gewalt miteinander verbindet. Die strukturelle Gewalt, die dem globalen Finanzspiel eingeschrieben ist, wird in Hanekes Werk immer wieder sichtbar und, das Medium des Films überschreitend, auch geradezu erfahrbar: Hanekes Einbindung des Publikums in metadiegetische "Mind Games" (Elsaesser), so lässt sich letztlich zeigen, ist symptomatisch für die Konstante der alltäglichen kulturellen und ökonomischen Gewalt der Gegenwart.
Additional information:
Zweitgutachterin: Kuzniar, Alice (University of Waterloo)
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