Kurzfristige Veränderungen der circadianen Cortisolaktivität unter Alltagsbedingungen und während einer berufsspezifischen Belastungsphase
Leinweber, Judith
URL:
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https://madoc.bib.uni-mannheim.de/2438
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URN:
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urn:nbn:de:bsz:180-madoc-24384
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Dokumenttyp:
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Dissertation
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Erscheinungsjahr:
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2009
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Titel einer Zeitschrift oder einer Reihe:
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None
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Ort der Veröffentlichung:
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Mannheim
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Hochschule:
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Universität Mannheim
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Gutachter:
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Hölzl, Rupert
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Datum der mündl. Prüfung:
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8 Juni 2009
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Sprache der Veröffentlichung:
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Deutsch
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Einrichtung:
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Außerfakultäre Einrichtungen > Otto-Selz-Institut für Angewandte Psychologie (OSI)
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Fachgebiet:
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300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
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Fachklassifikation:
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THES_SOZ:
klinische Psychologie ,
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Normierte Schlagwörter (SWD):
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TICS <Test> , Stressreaktion , Stress , Sozialer Stress , Neuroendokrines System , Arbeitsbelastung
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Freie Schlagwörter (Deutsch):
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Cortisol, HPA-Achse, Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse, Stressor
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Freie Schlagwörter (Englisch):
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cortisol, HPA axis, stressor
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Abstract:
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Die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) ist
eines der zentralen neuroendokrinen Stresssysteme des Organismus. Ihr
Endprodukt, das Steroidhormon Cortisol, spielt eine bedeutende Rolle bei
der Adaption des Organismus an interne und externe Herausforderungen
sowie bei der Bewahrung und Wiederherstellung des homöostatischen
Gleichgewichts im Körper. Die morgendliche Cortisolausschüttung, die
einer typischen circadianen Rhythmik in Form eines starken Anstiegs der
Cortisolkonzentration in der ersten Stunde nach dem Erwachen unterliegt,
gilt als reliables Maß für die Reagibilität der HPA-Achsen-Aktivität.
Die genaue Funktionsweise dieser so genannten Cortisol-Aufwachreaktion
ist bis dato jedoch noch nicht zufriedenstellend geklärt. Angenommen
wird, dass der morgendliche Cortisolanstieg den Organismus auf die
Anforderungen des Tages vorbereitet und durch die Antizipation kommender
Ereignisse und Anforderungen beeinflusst wird. Art und Ausmaß täglicher
Veränderungen in der circadianen Cortisolsekretion können daher wichtige
Informationen über die neuroendokrinen Adaptionsmechanismen an sich
verändernde interne und externe Anforderungen sowie mögliche
Dysregulationen der HPA-Achsen-Aktivität beinhalten.
In zwei Feldstudien werden an jungen Auszubildenden des Back- und
Gastronomiegewerbes die täglichen Variationen der circadianen
Cortisolausschüttung unter natürlichen Bedingungen im Alltag sowie
während einer realen und antizipierten Belastungsphase in Abhängigkeit
verschiedener situativer Faktoren sowie stabiler Personenmerkmale näher
untersucht. Dabei soll geklärt werden, inwieweit tägliche Schwankungen
in der circadianen Cortisolsekretion eine adaptive Reaktion an sich
verändernde innerorganismische Zustände oder situativ bedingte
Anforderungen darstellen und in Zusammenhang mit relativ stabilen
personenspezifischen Merkmalen stehen. Des Weiteren wird überprüft,
inwiefern die morgendliche Cortisolaktivität den Organismus auf die
Bewältigung einer bevorstehenden und antizipierten Belastungssituation
während des Tages vorbereitet.
Unter Alltagsbedingungen weist die Cortisolaktivität der Auszubildenden
(N = 74) über drei aufeinanderfolgenden Tage ohne besondere Vorkommnisse
oder Belastungen eine moderate Stabilität auf. Sowohl zwischen wie auch
innerhalb der Personen sind teilweise große Schwankungen in der
Cortisolausschüttung zu beobachten, besonders hinsichtlich des
dynamischen Cortisol-Morgenanstiegs. Weder die absolute morgendliche
Cortisol-Produktion noch das Ausmaß der täglichen Schwankungen in der
Cortisolaktivität wird dabei systematisch durch stabile
Personenmerkmale, wie z.B. der chronischen Stressbelastung, beeinflusst.
Die Ergebnisse deuten allerdings darauf hin, dass die täglichen
Cortisolschwankungen durch situative Faktoren des Erlebens und
Verhaltens, wie z.B. Veränderungen in der Schlafdauer, dem aktuellen
Befinden oder erlebten Ereignissen am Vortag, beeinflusst werden können.
Um die Tage einer persönlich relevanten, sozial-evaluativen
Belastungssituation im beruflichen Kontext, die praktische
Abschlussprüfung in der Ausbildung, zeigen sich systematische
Veränderungen in der morgendlichen HPA-Achsen-Aktivität bei Lehrlingen
des Back- und Gastronomiegewerbes (N = 19). Am Tag der Prüfung sind
sowohl der absolute Cortisolanstieg in den ersten 45 Minuten nach dem
Erwachen wie auch die durchschnittlich in diesem Zeitraum freigesetzte
Cortisolmenge signifikant im Vergleich zum Vortag erhöht. Auch gibt es
Hinweise, dass an diesem Tag die Cortisolkonzentrationen nach 45 Minuten
nicht wie üblich zu sinken beginnen. Weder am Abend vor noch am Abend
nach der Prüfung sind die Cortisolkonzentrationen erhöht. Zwischen
Personen können deutliche Unterschiede in der morgendlichen
HPA-Achsen-Reaktivität in Bezug auf die bevorstehende Prüfung beobachtet
werden. Bei Personen mit hohen somatischen oder psychischen Beschwerden
verändert sich die morgendliche Cortisolaktivität am Tag der Prüfung im
Vergleich zum Vortag kaum. Ein erhöhter Nikotinkonsum am Vortag hat
ebenso eine verminderte morgendliche HPA-Achsen-Reaktivität zur Folge.
Personen, die am Morgen des Prüfungstages einen höheren Cortisolspiegel
haben, schneiden in der Prüfung besser ab. Auch weisen Auszubildende,
die retrospektiv die Prüfung als sehr belastend bewerten, am Morgen des
Prüfungstages einen geringen Cortisolanstieg in den ersten 45 Minuten
nach dem Erwachen auf.
Nach diesen Befunden sind tägliche Veränderungen in der morgendlichen
Cortisolausschüttung zumindest teilweise eine Reaktion der HPA-Achse auf
bevorstehende Herausforderungen und veränderte innerorganismische und
situative Zustände. Eine Erhöhung der Cortisolaktivität am Morgen
begünstigt zudem die erfolgreiche Bewältigung einer antizipierten
Belastungssituation im weiteren Tagesverlauf. Somatische und psychische
Beschwerden sowie ein erhöhter Nikotinkonsum können sich hingegen
negativ auf die HPA-Achsen-Reaktivität auswirken.
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Übersetzter Titel:
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Short-term variations of diurnal cortisol activity in everyday conditions and in an occupationally specific stress phase
(Englisch)
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Übersetzung des Abstracts:
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The hypothalamus-pituitary-adrenal axis (HPA axis) is a neuroendocrine
stress-responsive system of the human organism. Cortisol, a steroid
hormone secreted by the adrenal gland, plays an important role in the
adaptation of the organism to internal and external stressors. The
profound circadian increase in free cortisol concentrations in the first
hour after awakening, the so called cortisol awakening response, is
supposed to be a reliable marker of the reagibility of the HPA axis.
However, the general role and exact function of this cortisol awakening
response is not yet fully understood. It is hypothesized that the sharp
cortisol increase in the morning prepares the organism for the upcoming
demands of the day and may be influenced by the anticipation of events
and challenges in the near future. Day-to-day variations in diurnal
cortisol rhythms may contain important information about the
neuroendocrine mechanisms of adaptation to changes in internal or
external variables and about potential dysregulations of the HPA axis.
In two field studies the day-to-day variability of the circadian
cortisol secretion and its situative and person-related determinants
have been investigated under natural conditions in daily life (study I)
and during an anticipated examination period (study II) in young
apprentices of the bakery and gastronomy sectors. It has been tested if
daily fluctuations in the diurnal cortisol rhythm are an adaptive
reaction to alterations of situative variables or associated with
relative stable person-specific determinants. Furthermore, it should be
clarified if the cortisol awakening response helps the organism to cope
with a social evaluative and anticipated challenge during the upcoming day.
Over three normal days without any anticipated stressful event the
cortisol activity of the apprentices (N = 74) had a moderate stability.
Considerable day-to-day changes in the morning cortisol concentrations
were found within and between persons, particularly in the dynamic
cortisol increase in the morning. Neither the alterations nor the
absolute magnitude of the daily cortisol release is systematically
influenced by dispositional person factors, e.g. the chronic stress
burden. By contrast, some situative factors such as alterations in sleep
duration, present mood states, or some daily events, seem to have a
substantial influence on the day-to-day variations in the circadian
cortisol rhythm.
During the practical final examination of the apprenticeship (study II;
N = 19), a personally relevant and social evaluative examination period,
systematic changes in the cortisol activity in the morning were found.
In the first 45 minutes after awakening the absolute cortisol rise was
considerably steeper and the mean cortisol release was significantly
higher on the day of the exam compared to the day before. There was also
no decline in cortisol concentrations after 45 minutes on the morning of
the exam. Neither on the evening before nor the evening after the exam
were the cortisol levels altered considerably. The HPA axis reactivity
to the anticipated exam significantly differed between the tested
individuals. Apprentices with high somatic or psychological complaints
showed little or no changes in the cortisol release in the morning of
the exam compared to the day before. A higher nicotine consumption the
day before was also associated with minor alterations in the morning
cortisol activity on the day of the exam. Apprentices who had higher
cortisol concentrations in the morning of the exam day performed better
in the final exam than others. Persons who retrospectively appraised the
exam as stressful, had a minor cortisol awakening response in the
morning of the exam day.
The findings of the two studies provide a preliminary indication that
day-to-day alterations in the diurnal pattern of cortisol release are
systematic reactions of the HPA axis to anticipated challenges and
changes in internal or situational factors. A short-term increase of the
circadian cortisol secretion in the morning enables the organism to cope
more effectively with an anticipated upcoming stressors during the day.
Somatic and mental complaints or an increased nicotine consumption the
day before a stress event can lead to a reduced HPA axis reactivity.
(Englisch)
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Zusätzliche Informationen:
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