Life Aspirations , Achievement Goal Orientations , Self-Determination Theory
Abstract:
In der Motivationsforschung haben sich vor allem zwei Forschungsstränge zur Betrachtung menschlichen Zielstrebens in pädagogischen Kontexten etabliert: So lassen sich menschliche Ziele zum einen anhand ihres Zielinhaltes in Lernzielorientierungen (Streben nach Kompetenzerweiterung) und Leistungszielorientierungen (Streben nach Kompetenzdemonstration) unterteilen. Zum anderen ist es möglich, Ziele entsprechend der Selbstbestimmungstheorie nach ihrem Bezug zu selbstbezogenen versus extrinsischen Motivatoren in intrinsische und extrinsische Ziele zu differenzieren. Ziel dieser Promotionsschrift ist es, beide Ansätze miteinander zu verbinden. Dabei wird zunächst für die Lernzielorientierung der Bezug zu intrinsischen Motivatoren (psychologische Grundbedürfnisse) nachgewiesen (Janke, Nitsche, & Dickhäuser, 2015) und anschließend gezeigt, dass sich eine Leistungszielorientierung unabhängig von ihrer Zielvalenz (Annäherungs- versus Vermeidungsleistungsfokus) durch einen extrinsisch ausgerichteten Evaluationsstandard auszeichnet (Janke et al., 2016). Abschließend werden beide Zielorientierungen in einem integrativen hierarchischen Modell in Zusammenhang mit übergeordneten Lebenszielen gesetzt und in verschiedenen pädagogischen Kontexten genauer betrachtet (Janke & Dickhäuser, 2016). Es zeigen sich dabei klare Zusammenhänge zwischen intrinsischen Lebenszielen und der Lernzielorientierung, sowie zwischen extrinsischen Lebenszielen und Leistungszielorientierungen. Diese Befundmuster stärken die Grundannahme, dass sich eine Lernzielorientierung als kontextgebundene intrinsische Zielpräferenz interpretieren lässt und eine Leistungszielorientierung eine kontextgebundene extrinsische Zielpräferenz darstellt. Theoretische und praktische Implikationen dieser empirisch fundierten Integration von Zielorientierungen in das Theoriegebäude der Selbstbestimmungstheorie werden abschließend diskutiert.
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