Paul Wühr , Werner Hamacher , Philologie , Poetik , Tote
Abstract:
Aus dem reichhaltigen Figurenarsenal von Paul Wührs 1983 erschienenem intrikaten Prosatext "Das falsche Buch" wählt Janneke Meissner die Toten, um an ihnen philologische Beobachtungen im Anschluss an Werner Hamacher anzustellen. Insbesondere diskutiert sie, inwiefern sich das Wiederauftrittsrecht, das Wühr den Toten einräumt, auf die zeitlichen Strukturen der Prosa auswirkt. Anhand exemplarischer Analysen weist sie auf, worin sich Wührs Verständnis einer Philologie als Nekyia innerhalb der "Das falsche Buch" programmatisch durchwirkenden Poetik des Falschen entfaltet. Die Welt, die Wührs Text aufruft, gestaltet sich in einem Spiel, dessen Regeln die dem Text immanente Poetik vorgibt, als ein Transfer von Welten. Die Erzeugnisse der realen Welt dienen als Ausgangspunkt einer philologisch verfahrenden Phantasie, die Exegese und Dichtung gleichermaßen betreibt und hierin neue Welten erzeugt.
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